Bauprojekt in MerheimBürger kritisieren massive Bebauung am Kratzweg

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Der geplante Neubau in Merheim 

Köln-Merheim – Seit rund einem Jahr liegt das etwa 2300 Quadratmeter große Gelände zwischen Kieskaulerweg und Kratzweg, auf dem sich die Gärtnerei von „Blumen Schramm“ befand, nun schon brach. Bunte Transparente am Bauzaun verkünden, dass unter der Regie der Projekton Immobilien GmbH, auf dem Grundstück zwei Neubaukomplexe gebaut werden sollen.

Eigentumswohnungen von 54 bis 149 Quadratmeter groß sollen dort entstehen. Beide Häuser werden barrierefreie Zugänge erhalten. Fest eingeplant ist auch eine Tiefgarage mit 23 Einstellplätzen, sowie ein Innenhof mit einem Spielplatz. In einem kleinen Bürocontainer am Kratzweg gibt es für mögliche Kaufinteressenten weitere Informationen.

Ort der Begegnung

Das Leben an der neuen Adresse, so verspricht der Bauherr, sei „harmonisch, unkompliziert und generationsübergreifend. Die beiden Neubauten schaffen einen Ort der Begegnung für Menschen verschiedenster Lebensabschnitte, jeweils auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt.“

Doch so einfach, wie die Werbung verspricht, scheint sich das Projekt nicht zu entwickeln. „Anhand der ausgehängten Bilder ist die Merheimer Bevölkerung doch höchst irritiert“, sagte SPD-Bezirksvertreterin Claudia Greven-Thürmer in der Kalker Bezirksvertretung. „Die dargestellte Bebauung wird von vielen Bürger als zu massiv und nicht in die Umgebung passend abgelehnt.“

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Das Areal am Kratzweg liegt seit einem Jahr brach.

Aus „aktuellem Anlass“ stellte Greven-Thürmer nun eine mündliche Anfrage und will bis zur nächsten Sitzung im Dezember von der Stadtverwaltung über den derzeitigen Sachstand informiert werden. Wolfgang Tuch vom Stadtplanungsamt erklärte den Politikern, dass das Vorhaben auch von seiner Dienststelle „wegen der Dimensionen kritisch gesehen wird“. Der Antrag auf eine Genehmigung liege zwar vor, sei von der Stadt aber noch nicht bewilligt.

Bislang nur Reservierungen

Dies betätigt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch Projekton-Projektleiter Michael Rijntjes. „Über das genaue Aussehen der Häuser und den jeweiligen Schnitt der Wohnungen laufen derzeit noch Gespräche mit der Verwaltung. Aber ich glaube, dass wir uns da einigen werden.“ Das Interesse an den Wohnungen sei recht groß.

Allerdings sei es nicht richtig, dass - wie es in Merheim erzählt wird - schon viele Wohnungen verkauft sind. „Ohne Baugenehmigung können wir noch keine Wohnungen verkaufen. Bislang gibt es nur einige Reservierungen.“

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