Bei einem Charity-Event sammeln drei Frauen Geld für Projekte, um Menschen in Not in Tansania, Brasilien und Südafrika zu unterstützen.
„Jeder Euro kommt an“Gasthaus Alte Schule veranstaltet Charity-Event in Köln-Brück

v.l.: Juraci Halm, Simone Dimmerling, Sascha Halm und Seona Sommer.
Copyright: Rika Kulschewksi
„Wenn jede und jeder nur ein bisschen gibt, dann können wir so viel helfen“, ist Juraci Halm überzeugt. Gemeinsam mit Seona Sommer und Simone Dimmerling veranstaltet sie am Sonntag, 20. Juli ein Charity-Event im Gasthaus Alte Schule in Köln-Brück. Bei einem festlichen Nachmittag und Abend informieren die drei Frauen dann über ihre Projekte, die Menschen in Tansania, Brasilien und Südafrika unterschiedlich helfen. Unterstützt werden sie auch von Restaurant-Inhaber Sascha Halm, der Räumlichkeiten, Personal und Essen stellt.
„Wichtig ist zu sagen, dass jeder Euro bei den Menschen vor Ort ankommt“, erklärt Sascha Halm, der das Event in die Wege geleitet hat, „und alle drei haben direkten Draht und Kontakt zu den Betroffenen“. Grund dafür ist, dass die Projekte großteils von den drei Frauen selbst initiiert wurden. So wird Simone Dimmerling bei dem Event Geld für ein „Afterschool Carecenter“ sammeln, das sie vor fünf Jahren in Südafrika gegründet hat.
Köln-Brück: Gasthaus Alte Schule veranstaltet Charity-Event
52 Kinder kommen mittlerweile nach der Schule in das Center „iThemba elitsha“. „Das kommt aus der südafrikanischen Sprache Zulu und bedeutet neue Hoffnung und das ist, was wir den Kindern geben wollen“, erklärt Dimmerling, „In dem Dorf Kleinmond gibt es viel Armut und Verzweiflung und da setzen wir an“. So kriegen die Kinder in dem Center ein warmes Essen und Nachhilfeunterricht in den Sprachen Englisch, Afrikaans und Xhosa. Zudem bieten die Arbeitskräfte auch Ausflüge und Programme für Eltern an. „Es soll einfach ein geschützter Raum sein“, so Dimmerling.
Ein geschützter Raum soll auch das „SALT Center“ in Tansania sein, für das sich Seona Sommer, mit ihrem Verein Zaidi Ya Mipaka einsetzt. SALT steht für strategische, alternative Lerntechniken und ist ein Bildungszentrum eben diesen Techniken. „Behinderungen sind in Tansania sehr stigmatisiert“, erklärt Sommer, „Menschen mit Behinderungen werden von der Gesellschaft und auch teilweise von ihren Familien verdrängt“.

Das Gasthaus Zur Alten Schule in Köln-Brück
Copyright: Rika Kulschewski
Projekte unterstützen Menschen in Tansania, Brasilien und Südafrika
Die Tansanierin Rebecca Lebi, die einen behinderten Sohn hat, hat deshalb das Zentrum gegründet, um einen Schutzraum für Kinder und Jugendliche und Menschen mit Behinderung zu schaffen. Sie bekomme dafür keine Unterstützung vom Staat und trotzdem habe sie es geschafft eine Infrastruktur aufzubauen und mittlerweile sogar den ersten inklusiven Supermarkt zu errichten.
„Ich finde es irre, dass es möglich ist, sowas aus dem Nichts zu schaffen“, sagt Sommer. In dem Supermarkt ist auch ein Café, dieses sei bisher aber eher rudimentär, weshalb das gespendete Geld vom Charity Event da unterstützen soll.
Das Projekt von Juraci Halm wiederum setzt an ganz anderer Stelle an. Sie hat keinen Verein, sondern unterstützt mit vier Freundinnen seit Jahren Familien, die in Armut und Not im brasilianischen Fortaleza wohnen. „Unser Motto ist, der Hunger wartet nicht“, sagt Halm, „und so wollten wir direkt vor Ort ansetzen und Essen bereitstellen“.
Neben Infoständen gibt es Musik und Essen aus den Ländern
Die fünf Freundinnen sammeln regelmäßig Geld und schicken dieses an eine Freundin, die vor Ort wohnt. Sie nutzt das Geld, um „cestas básicas“ also Lebensmittelkörbe für die Familien zusammenzustellen. Ein Pfarrer, der als einer von wenigen Menschen in den Ort darf, bringt die Körbe dann den Familien. „Wir helfen damit jedes Mal 80 Familien“, sagt Halm, „wenn ich mehr Familien helfen kann, bin ich froh“.
Die drei Frauen werden am Sonntag ihre Projekte an Infoständen am Gasthaus, Olpener Str. 928, 51109 Köln, weiter vorstellen und Spenden sammeln. Dazu wird es ein Live-Programm mit einer bekannten Kölschband, einer Sambashow und dem brasilianischen Tanz Maracatu geben. Außerdem wird es Nationalgerichte aus den drei Ländern zum Essen sowie ein Kuchenbuffet geben.
Für die Veranstaltung verlangen die Veranstaltenden keinen Eintritt, aber bitten bei Einlass bewusst um eine erste Unterstützung von 30 Euro je Gast. „Wir wollen helfen und fangen dann direkt damit an“, sagt Sascha Halm, „Alle Einnahmen aus dem Charity-Event werden geteilt und gehen direkt an die Projekte“.