Kaiserin-Theophanu-GymnasiumSchulerweiterung hat begonnen

Schulleiter Oliver Schmitz an den Lern-Pavillons, die Anfang der 70er Jahre als verübergehendes Provisorium aufgestellt wurden.
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Kalk – Die vorbereitenden Bauarbeiten zu Umbau und Erweiterung des Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums laufen wieder. „Das kann ich von meinem Amtszimmer aus sehen und hören“, sagt Schulleiter Oliver Schmitz (47). „Aber mich stört der Krach nicht. Es ist schön, dass es voran geht.“ Denn kurz vor Weihnachten war die Baustelle von dem dort tätigen Tiefbauunternehmen „Glasmacher & Söhne“ aus Mechernich-Kommern still gelegt worden. Die Arbeiter, die Sträucher und Büsche roden und die Baugrube ausheben sollten, waren gegangen, als sie an vielen Stellen im hohen Gras und in den umliegenden Gebüschen Handwerkszeuge von Drogenabhängigen gefunden hatten: Spritzen aller Art aber auch die Reste von Alu-Papier, auf denen die Abhängigen ihr Heroin erhitzen.
Doch das ist nun Vergangenheit. Mitarbeiter und Besucher der Drogenberatungs- und Selbsthilfestelle „Visions“ an der Neuerburgstraße hatten kürzlich das Gelände aufgeräumt. Zudem hat die städtische Gebäudewirtschaft einen stärkeren Bauzaun aufgestellt und das Areal nochmals abgesichert. Das Schlupfloch in eine benachbarte, leerstehende Fabrikhalle, die von der Polizei als „Drogen-Kiosk“ ausgemacht wurde, ist nun durch einen hohen Schutthaufen versperrt. „Es sieht so aus, als ob man die Drogenproblematik auf dem Baugelände nun im Griff hat“, sagt Schmitz. An der Schule selbst habe man solche Probleme nicht.
Baukosten auf rund 25 Millionen Euro angestiegen
Er sei mit dem Fortschritt auf der Baustelle durchaus zufrieden – auch mit dem, was dort gemacht werden soll. Auf dem Brachland und der benachbarten Baugrube, die nach dem Abbruch des ehemaligen katholischen Krankenhauses und einiger Anbauten geblieben sind, sollen die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs umgesetzt werden. Entstehen sollen ein Schulneubau mit Fach- und Klassenräumen, eine zweigeschossige Dreifach-Turnhalle sowie ein eingeschossiger Ganztagsbereich. Dies hatten Stadtrat und Bezirksvertretung bereits vor sieben Jahren beschlossen. Inzwischen sind die ursprünglich angesetzten Baukosten von 15 Millionen Euro aber schon um weitere zehn Millionen auf rund 25 Millionen Euro angestiegen. Einschließlich der Abbruchkosten für das Krankenhaus und andere Gebäudeteil liegt man gar bei 31,5 Millionen Euro.

Die Arbeiten auf der Baustelle sind inzwischen wieder angelaufen.
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Mit der Erweiterung des Kalker Gymnasiums reagiert die Schulverwaltung auch auf die ständig steigenden Schülerzahlen im Bereich der weiterführenden Schulen. Künftig soll es in der Sekundarstufe I vier anstelle von drei Parallelklassen geben und in der Sekundarstufe II sogar sieben anstelle von fünf. „Unsere Schule hat einen guten Ruf“, weiß Schmitz. „Jedes Jahr wollen mehr Jungen und Mädchen zu uns, als wir aufnehmen können.“ Mit derzeit 962 Schülern sei man praktisch jetzt schon vierzügig.“ So hat die Stadt für die Schule aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen einen Bedarf von elf zusätzlichen Klassenräumen sowie für den zugehörigen Ganztagsbereich einen Bedarf von fünf weiteren Räumen errechnet.
Hauptgebäude soll komplett saniert werden
In dem an die neue Dreifach-Turnhalle grenzenden, viergeschossigen Erweiterungsbau, in dem das Gymnasium vorrangig seine naturwissenschaftliche Abteilung unterbringen will, sind 31 Unterrichtsräume und vier Nebenräume eingeplant. Dafür entfallen künftig auch die verschiedenen Pavillons und Container, die behelfsweise als Unterrichtsräume aufgestellt worden waren. Schulleiter Schmitz: „Einige sind noch aus dem Jahr 1973. Und damals als vorübergehende Lösung deklariert worden.“ Mit dem vorhandenen Hauptgebäude, das unter Berücksichtigung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile auch komplett saniert werden soll, und einem zentralen Pausenhof sollen die Neubauten ein eigenständiges Ensemble bilden – mit Haupteingang in Richtung Wiersbergstraße. Die ursprünglich anvisierte Fertigstellung zum Schuljahresbeginn 2017/18 ist schon lange nicht mehr zu halten. Schmitz: „Ich setze noch auf 2018/19. Das wäre schon sportlich, wenn die Stadt das schafft.“