Begehung in KalkDiskussionen beim ersten Kölner Fußverkehrscheck – zu kurze Grünphasen, fehlende Zebrastreifen

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Die Teilnehmer überqueren die Straße.

Ein Kritikpunkt: Der Überweg der Kalker Hauptstraße ist so schmal, dass einige Leute auf die Fahrbahn ausweichen, Räder und Fußgänger sind hier häufig chaotisch vermischt.

Der Fußverkehrsbeauftragte der Stadt, Nico Rathmann, will in allen Bezirken Begehungen durchführen. Der Start erfolgte in Kalk.

Es gibt reichlich Diskussionsbedarf beim ersten „Fußverkehrscheck“: Rund 30 Bürger, darunter Seniorenvertreter, Politiker und Mitglieder von Initiativen, beteiligen sich am Rundgang von der S-Bahn-Haltestelle „Trimbornstraße“ über Trimbornstraße und Vorsterstraße zum Kalker Markt und zur Neuerburgstraße. Eingeladen haben der Fußverkehrsbeauftragte der Stadt, Nico Rathmann, und das Planungsbüro Via, das die Checks organisiert.

Zwei Stunden sind angesetzt, es dauert eine knappe Stunde länger. Schon an der unübersichtlichen Kreuzung nahe der S-Bahn-Haltestelle werden zahlreiche Probleme angesprochen, die Fußgänger im Straßenverkehr haben. So ist der einzige Zebrastreifen über die Gießener Straße aufgrund einer Fahrbahnverschwenkung für den Kfz-Verkehr aus der Trimbornstraße erst spät zu erkennen. Viele Kraftfahrzeuge sind hier viel zu schnell unterwegs.

Zweiter Zebrastreifen soll für mehr Sicherheit in Kalk sorgen

Andrea Fromberg von Via, die mit ihren Mitarbeiten auf der Auftaktveranstaltung Beschwerden der Bürger gesammelt und nun vorläufige Lösungsvorschläge parat hat, schlägt einen weiteren Zebrastreifen auf der anderen Seite der Einmündung der Taunusstraße vor: „Ein Doppelzebrastreifen macht den Verkehr langsamer.“ Notfalls müsse die Radabstellanlage an der Einmündung der Trimbornstraße entfernt werden. Sie versperre den Kfz-Fahrern die Sicht.

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Einige Teilnehmer kritisieren, dass der jetzige Zebrastreifen geradewegs in die Tische und Stühle der Restaurants und Cafés an der Taunusstraße führe. „Gegenwärtig arbeitet die Stadt an neuen Richtlinien für die Außengastronomie“, berichtet Rathmann. Ob dann die Mindestgehwegbreite von 2,50 Metern eingehalten wird, bleibt abzuwarten.

Rollstuhlfahrer müssen auf Fahrbahn ausweichen

In Kalk ist dieser Wert reine Utopie. Schon in der Trimbornstraße sind die Rollstuhlfahrer gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen, weil auf dem Gehweg wegen parkender Autos kein Platz ist. „Außerdem sind sogar die ‚abgesenkten‘ Gehwegkanten oft noch zwei oder drei Zentimeter hoch, das ist nur mit großem Kraftaufwand zu schaffen“, sagt ein Rollstuhlfahrer.

Schmale Gehwege mit Verkehrsschildern in der Mitte, zu kurze Grünphasen an Ampeln, fehlende Querungsmöglichkeiten – diese Themen tauchten entlang der Strecke immer wieder auf. Wie sie behoben werden können, ist nur im Einzelfall zu entscheiden. Einig ist man sich aber, dass die Interessen von Fußgängern, Autofahrern und Gastronomen neu austariert werden müssen. Im November wird über Lösungsvorschläge diskutiert.


Der zweite Fußverkehrscheck im Kalker Stadtbezirk ist für Mittwoch, 30. August, in Ostheim angesetzt. Treffpunkt ist um 18 Uhr die KVB-Halstestelle „Ostheim“, der Rundgang wird etwa zwei Stunden dauern, noch sind einige Plätze frei. Wer also Beschwerden oder Anregungen loswerden möchte, sollte sich rechtzeitig per E-Mail fussverkehrsbeauftragter@stadt-koeln.de anmelden.

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