„Pilot-Stadtteil“Politiker fordern öffentliche Toilette für die Kalker Hauptstraße

Lesezeit 2 Minuten
Menschen laufen auf einer Geschäftsstraße an einer leerstehenden Telefonzelle vorbei.

Eine Telefonzelle auf der Kalker Hauptstraße wird von Obdachlosen zuweilen zweckentfremdet.

Eine verwaiste Telefonzelle in Kalk wird von Obdachlosen zur Toilette umfunktioniert, Politiker sehen daher dringenden Handlungsbedarf.

Die letzten, nach der flächendeckenden Verbreitung des Handys noch übrig gebliebenen Telefonzellen gammeln trostlos vor sich hin, und wenn sie noch genutzt werden, dann meist nicht im Sinne des Erfinders. Auf der Kalker Hauptstraße zum Beispiel steht noch ein Exemplar, doch das wird nach Erkenntnissen der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Kalk nur noch von Menschen besucht, die „ihre Notdurft im öffentlichen Raum verrichten“.

Toiletten im Rathaus oder den Köln Arcaden sind schwer zu erreichen

Aber nicht nur an dieser Stelle, sondern im gesamten Stadtteil häuften sich Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsleuten über Zeitgenossen, die sich an nicht dafür vorgesehenen Orten erleichtern. Ein Schwerpunkt der Beschwerden sei der Abschnitt der Kalker Hauptstraße zwischen der Kalker Post und der Kalker Kapelle. Eine öffentliche Toilette sei hier nicht zu finden, und auch die Toilettenanlagen im Bezirksrathaus oder in den Köln Arcaden seien nicht ohne Weiteres zugänglich, speziell nicht für wohnungslose Menschen. Die müssten „ihre Notdurft oft unter verheerenden Bedingungen verrichten“.

Deshalb hat die Bezirksvertretung Kalk die Verwaltung auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beauftragt, im Rahmen des Toilettenkonzepts auf der Kalker Hauptstraße so schnell wie möglich eine öffentlich zugängliche Toilette zu installieren. Dabei soll der Einsatz vollautomatischer, selbstreinigender Toiletten „mit hoher Priorität“ geprüft werden, wie sie die Firma JC Decaux neuerdings anbiete. Das würde Kalk hinsichtlich der Versorgung mit öffentlichen Toiletten zum „Pilot-Stadtteil“ machen.

KStA abonnieren