Nah an der Szene seinStadt Köln baut neuen Drogenkonsumraum in Kalk

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Das Bild zeigt die KVB-Haltestelle Kalk Post.

Ein Hotspot der Kölner Drogenszene: Die KVB-Haltestelle Kalk Post.

Die Haltestelle Kalk Post ist ein Hotspot für Heroin-Konsum. In der Nähe soll ein Raum für Drogenabhängige entstehen. Das ist die Planung.

Die Stadt Köln wird in Kalk einen neuen Drogenkonsumraum einrichten. Wie das Sozialdezernat der Politik nun schriftlich mitteilte, wurde hierfür bereits im September 2022 ein Mietvertrag für die Dillenburgerstraße 27 mit der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) abgeschlossen. Das Haus, in dem der Drogenkonsumraum eingerichtet werden soll, befindet sich gegenüber des Ausländeramtes und zwischen verschiedenen Büros der Stadtverwaltung. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. In Absprache mit der Stadt hat die BVK ein Architektenbüro mit dem Umbau der Räumlichkeiten zu einem Drogenkonsumraum mit einer Lüftungsanlage beauftragt.

Wie die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mitteilte, soll der Raum Ende 2024 eröffnet werden. Der Bauantrag soll noch im März eingereicht werden. Geplant ist ein Raum, in dem die Inhalation der Drogen möglich sein soll und ein weiterer, in dem Spritzen gesetzt werden können. Das Konzept wurde also analog zu dem des Drogenkonsumraums am Neumarkt entwickelt. Die Dimension ist allerdings eine andere: statt zwei mal sechs Kabinen sind in Kalk zwei mal zwei Kabinen zum Drogenkonsum geplant. Man erwartet einen weniger großen Andrang als am Neumarkt. Das Gesundheitsamt steht für die Umsetzung im Austausch mit der Sozialraumkoordination Kalk und beteiligt sich am „Arbeitskreis Drogen“ in Kalk.

Stadt Köln will mittelfristig drei Drogenkonsumräume

Zudem soll im Rechtsrheinischen ein weiterer Drogenkonsumraum entstehen. Wie zu erfahren war, sucht die Stadt nach einem Raum, der möglichst nah am Wiener Platz betrieben werden kann. Das Ziel ist es, an allen drei Standorten möglichst nah an der Drogenszene zu sein, um die tatsächliche Nutzung der Räume sicherzustellen. Der Raum in Kalk befindet sich der Nähe der Haltestelle Kalk Post, um welche herum seit Jahren auf der Straße regelmäßig Heroin konsumiert wird. Allerdings ist der Fußweg von der Haltestelle an rund 600 Meter weit – die Stadt hofft, dass diese Strecke nicht zu weit ist und die drogenabhängigen Menschen den Raum tatsächlich nutzen. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, wird sich erst nach der Eröffnung zeigen können.

Für den bereits bestehenden Drogenkonsumraum am Neumarkt wurde aufgrund der hohen Nachfrage eine Ausweitung der Öffnungszeiten ab Anfang März beschlossen. Diese konnte bislang jedoch nicht umgesetzt werden, weil die Stadt noch kein zusätzliches Personal gefunden und eingearbeitet hat.

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