TrainingsgeräteZweite Sportbox für Kalker im Bürgerpark

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Manuela Grube, Tobias Schwenk und Ralf Klemm vor der zweiten Sportbox.

„Sesam öffne dich“ ist auf dem großen grauen Kasten zu lesen, der seit Kurzem im Kalker Bürgerpark steht. Wenn er sich öffnet, findet man darin Fitness- und Yogamatten, Medizinbälle, Kettlebells, Springseile und vieles mehr. Was man so für ein Training im Freien eben braucht, bei dem unterschiedliche Muskelpartien beansprucht werden sollen. Und kostenlos ist das Ganze auch noch, das steht ebenfalls auf dem Kasten.

So ganz stimmt das allerdings nicht: „Man muss sich registrieren lassen, das kostet einmalig 50 Cent“, erläuterte Tobias Schwenk vom Sportamt, als die „Sportbox“ im Bürgerpark aufgestellt wurde. „Alles Weitere ist dann aber kostenfrei.“ Wie es funktioniert, wird auf der schmalen Seite der Sportbox erklärt: Mit dem Handy fotografiert man den QR-Code ab, der ebenfalls auf der Box abgedruckt ist, dann landet man auf einer Seite, auf der man sich registrieren lassen kann.

Stadt Köln muss Betreiber fragen, wenn etwas fehlt

Dort kann man auch die individuelle Trainingszeit im Bürgerpark buchen und eine Stunde lang alle Geräte entnehmen, die man braucht oder ausprobieren möchte. Ohne QR-Code läuft nichts, weniger Handy-affine Senioren müssen Freunde oder Enkel um Hilfe bitten.

Für Schlauberger ist nicht viel zu holen: Wenn sich die Tür der Sportbox wieder schließt, springt automatisch eine Kamera im Inneren an und überprüft, ob alle Geräte wieder an Ort und Stelle sind.

Eine Überwachungskamera im üblichen Sinne sei das aber nicht, sagt Tobias Schwenk: „Die Gesichter der Ausleiher werden nicht aufgenommen. Wenn etwas fehlt, muss sich die Stadt auch zunächst an den Betreiber der Sportbox wenden, um herauszufinden, wer den entsprechenden Zeit-Slot gebucht hatte.“ Die, beziehungsweise, derjenige muss sich dann auf unangenehme Nachfragen einstellen.

Kölner Stadtrat will Bewegung gerade in Coronazeiten fördern

„Mit der Sportbox wollen wir die Bewegung im Freien fördern, das ist gerade in Corona-Zeiten wichtig“, sagte Ralf Klemm, sportpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Stadtrat. „Normalerweise findet man Sportgeräte, wie sie in der Box enthalten sind, im Fitness-Studio. Hier werden sie kostenlos zur Verfügung gestellt.“

Die erste Sportbox war im vergangenen Sommer auf den Jahnwiesen in Müngersdorf aufgestellt und dort gut angenommen worden. „Deshalb dachte ich: Jetzt ist auch mal das Rechtsrheinische dran und habe mich mit dieser Anregung an die Ratsfraktion gewandt“, sagte Manuela Grube, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Kalker Bezirksvertretung. „Die Box steht im Bürgerpark sehr günstig und kann von Schulen, Kitas oder anderen Einrichtungen genutzt werden.“

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Fuß- oder Basketball-Bälle sind in der Box übrigens nicht zu finden. „Die werden von den Kindern und Jugendlichen ohnehin in den Park mitgebracht“, so Klemm. Auf Wunsch könne man aber über eine andere Bestückung der Box nachdenken. Im Rahmen der städtischen Aktion „Kölle aktiv“ mit kostenlosen Sportangeboten für alle sollen in den kommenden Jahren weitere Sportboxen aufgestellt werden. „Dafür stehen 2023 und 2024 je 40 000 Euro zur Verfügung, das reicht für jeweils zwei Boxen“, sagte Klemm. „Wir versuchen, nach und nach in jedem Bezirk eine Sportbox aufzustellen.“

„Sesam öffne dich“ also stadtweit. Kurz nach der Einlagerung der Sportgeräte und dem ersten Verschluss wollte sich der Sesam im Bürgerpark allerdings nicht mehr so recht öffnen lassen, als Schwenk und Klemm es abwechselnd mit ihren Handys versuchten. Das sollte aber bald behoben sein.

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