Diskutiert wird eine Übergangslösung während der Sanierung. Zugleich wächst die Sorge vor einer langen Schließzeit und fehlenden Angeboten.
Schließung bis Mitte 2027Politiker fordern Interim für Bibliothek in Neubrück

So soll die Bibliothek Neubrück nach der Sanierung aussehen.
Copyright: HH-Vision, Entwurf Pannhausen & Lindener Architekten
Der Countdown läuft. Am Samstag, 6. Dezember, schließt die Stadtteilbibliothek in Neubrück. Grund ist eine umfassende Generalsanierung des Gebäudes, die gemeinsam von der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln und der Stadtbibliothek Köln umgesetzt wird. Die Bauarbeiten sollen rund eineinhalb Jahre dauern – mit einer Wiedereröffnung ist Mitte 2027 zu rechnen.
Das charakteristische Flachdachgebäude im Herzen von Neubrück, das seit Jahrzehnten sowohl die Stadtteilbibliothek als auch den Bürgerverein Köln-Neubrück beherbergte, wird nach Abschluss der Arbeiten in völlig neuer Gestalt wieder in Betrieb gehen. Geplant ist ein modernes Haus der Begegnung für alle Generationen – mit offenen, flexibel nutzbaren Räumen, die Platz zum Lesen, Lernen, Arbeiten und kreativen Austausch bieten. Auch neue Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Seniorinnen und Senioren sind vorgesehen.
Mit der Frage, wo die Neubrücker und Neubrückerinnen bis zur Wiedereröffnung Bücher und andere Medien ausleihen, beschäftigte sich jetzt die Bezirksvertretung (BV) Kalk. Die Politiker beauftragten die Verwaltung, zu prüfen, „ob und unter welchen Voraussetzungen während der Schließungszeit in Neubrück eine regelmäßige Alternative zum niedrigschwelligen und barrierefreien Ausleihen von Medien eingerichtet werden kann“. Geprüft werden soll auch, ob sich ein zentraler Standort im Veedel für ein Interim eignet.
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Debatte um Interimslösung für Stadtteilbibliothek
Auch der Bürgerverein soll mit ins Boot. Die Verwaltung soll ausloten, ob eine Kooperation mit dem Verein in Sachen Interim möglich ist. Am Ende soll die Verwaltung erklären, welche finanziellen und organisatorischen Ressourcen für ein Interim erforderlich sind.
Christian Robyns (SPD) wies in der Diskussion darauf hin, dass sich die Stadtteilbibliothek in Neubrück großer Beliebtheit erfreue. Deshalb treffe eine zweijährige Schließung die Menschen im Veedel hart. „Die Verwaltung hat es verpasst, sich um ein Interim zu kümmern.“ Jetzt auf die Stadtteilbibliothek in Kalk zu verweisen, reiche nicht.
Dennis Badorf von den Linken ergänzte: „Wir haben nachgemessen. Wenn man von Neubrück in die Bücherei in Kalk fährt, hat man ohne Auto eine Fahrzeit von 50 Minuten. Das ist aus unserer Sicht unzumutbar.“
Ilka Schänke von der AfD sah das anders. „Wir sehen das Problem der Schließung durchaus. Angesichts der Haushaltslage der Stadt sollte man allerdings erstmal genau prüfen, wie viel das Interim kostet. Wir halten 50 Minuten Fahrzeit für zumutbar.“
Auch Stephan Pohl von der CDU sprach sich für den Prüfantrag aus. Neubrück brauche die Bibliothek. Und ein Interim sei wichtig, denn „wir wissen ja, wie lange öffentliche Baustellen in unserer Stadt dauern“


