SicherheitspersonalAcht Euro brutto – Zoll deckt Mindestlohn-Verstöße im Kölner Karneval auf

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Eine Zollbeamtin schreibt etwas in ihr Notizheft

Der Kölner Zoll führte an Karneval Kontrollen durch (Symbolfoto).

Seit Beginn des Straßenkarnevals sind auch die Beschäftigten des Hauptzollamts Köln im Einsatz. Sie hatten vor allem das Sicherheitspersonal im Fokus.

29 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts haben mit Beginn des Straßenkarnevals die eingesetzten Sicherheitskräfte ins Visier genommen. Vom 16. bis 18. Februar wurden insgesamt 124 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 42 Sicherheitsfirmen kontrolliert, wie ein Sprecher des Hauptzollamts am Sonntagnachmittag mitteilte.

Bereits vor Ort hätten sich bei sechs Firmen erste Hinweise ergeben, dass den Beschäftigten teilweise weit weniger als der zustehende gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird, heißt es.

Zoll Köln: Sicherheitspersonal an Karneval kontrolliert

„Eine Frau gab an, dass ihr von der Firma nur acht Euro brutto pro Stunde gezahlt werden. Zudem haben wir bei zehn Personen konkrete Anhaltspunkte auf Sozialleistungsmissbrauch. Sie beziehen staatliche Sozialleistungen und teilten ihre Tätigkeit und den Verdienst als Ordnungskraft dem Jobcenter nicht mit“, berichtete Zoll-Sprecher Jens Ahland.

Zudem verstießen drei Sicherheitsfirmen gegen die in der Branche vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung. Bei drei angetroffen Ordnungskräften habe es klare Hinweise darauf gegeben, dass sie von ihrem Arbeitgeber nicht zur Sozialversicherung gemeldet und somit „schwarz“ beschäftigt wurden.

„Dass uns zwei dieser betroffenen Männer im Zuge unserer Befragung nicht mal sagen konnten, für wen sie gerade arbeiten, macht die Problematik der sogenannten Subunternehmerketten klar deutlich. Diese Strukturen aufzudecken und die daran beteiligten Firmen detailliert zu überprüfen, ist jetzt der Schwerpunkt unserer weiteren Arbeit“, so Ahland weiter. (jan)

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