Kölner Karneval 2023Stadt will Uniwiese für eine halbe Million Euro vor Feiernden schützen

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Müll auf der Uniwiese.

Müll auf der Uniwiese am Morgen nach dem 11.11.2022.

Die Uniwiese dient an Weiberfastnacht als Ausweichfläche für die Zülpicher Straße und soll für 500.000 Euro mit Bodenplatten geschützt werden.

In gut zwei Wochen wird wieder Fastelovend gefeiert und die Vorbereitungen laufen dementsprechend auf Hochtouren – auch bei der Stadt Köln. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren wird vor allem im Kwartier Lateng ein großer Ansturm an Feiernden erwartet.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, soll deshalb wie am 11.11.2022 erneut die Uniwiese als Ausweichfläche genutzt werden, wenn es im Bereich der Zülpicher Straße zu voll wird. Um die Wiese, die unter Landschaftsschutz steht, ausreichend zu schützen, will die Stadt Köln Bodenplatten einsetzen.

Nun sind auch die Kosten bekannt gegeben geworden, die dafür notwendig sind. Sie belaufen sich laut Simone Winkelhog, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Köln, auf rund 500.000 Euro. Darin enthalten sind neben den Platten selbst unter anderem der An- und Abbau, Transport, die Reinigung und das Verbrauchsmaterial.

Weiberfastnacht 2023 in Köln: Anpassungen ans Sicherheitskonzept

Umweltschützer wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisieren die Pläne der Stadt, das Landschaftsschutzgebiet für Veranstaltungen zu nutzen, weil sie das für regelwidrig halten. Am 11.11.2022 kam es dort wegen der großen Menschen-, Müll- und Glasmengen zu massiven Bodenschäden. 

Neben den Schutzplatten, die am 10. Februar verlegt werden, soll die Wiese mit einem Zaun eingegrenzt werden. Außerdem wird die Stadt zusätzliche Mülleimer aufstellen und ein Glasverbot verhängen. Sobald der Bereich geöffnet wird, stehen den Feiernden ein DJ und eine Getränkebar zur Verfügung.

Nachdem es am 11.11. zu einer überfüllten Zülpicher Straße und dem Klettern über Absperrungen gekommen war, gab es viel Kritik am Sicherheitskonzept der Stadt. Forderungen nach einer Alternativveranstaltung, etwa auf den Kölner Ringen oder der Deutzer Werft, liefen jedoch ins Leere.

Trennung der Linie 18

Als Gründe nannte die Stadt juristische Schwierigkeiten, Angst vor der Entstehung eines zweiten Party-Hotspots und das Fehlen eines passenden Veranstalters und Ortes. Stattdessen hat sie nun das ursprüngliche Konzept minimal angepasst, indem ein zweiter Eingang zur Zülpicher Straße an der Roonstraße eingerichtet wird.

Auch die KVB kündigte weitreichende Fahrplanänderungen für Karneval an. So soll etwa die Straßenbahn-Linie 18 an Weiberfastnacht zwischen Barbarossaplatz und Weißhausstraße getrennt werden, sodass der Halt Eifelwall entfällt. 

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