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Ende einer ÄraAlternative Kölner Karnevalssitzung verkündet das Aus

2 min
01.02.2025
Köln:
Premiere  von Fatal Banal in der AbenteuerHallenKalk 
Foto: Martina Goyert

Das Ensemble von Fatal Banal bei der letzten Premiere in Kalk.

Den Vereinsmitgliedern blute das Herz, teilt das Ensemble von Fatal Banal mit. Seit 1992 gehörte das Format zum festen Bestandteil des alternativen Karnevals.

Auf der Webseite von Fatal Banal steht noch der Rückblick auf die vergangene Session: „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen wir zurück auf eine fantastische Session, mit der wir hoffentlich das ein oder andere Herz zum Hüpfen oder Schmelzen bringen konnten. Wir bleiben, wie wir sind: jeck, frech und bissig!“ Seit Freitagvormittag steht fest, dass es die letzte Spielzeit war: Die alternative Karnevalssitzung nimmt Abschied.  

Karneval in Köln: Fatal Banal nimmt Abschied

Seit 1992 war Fatal Banal neben der Stunksitzung ein Kontrastprogramm zum traditionellen Karneval. Mit „Biss und Driss“, wie das Team in einer Mitteilung formuliert, wurden das Weltgeschehen sowie Kölner Themen durch den Kakao gezogen. Nach der Corona-Krise habe sich die Situation für Kunst- und Kulturschaffende verschlechtert, begründen die Macher ihre Entscheidung. „Seit drei Jahren wird Fatal Banal zwar weiter von unseren Fans gefeiert und gefördert, zugleich verzeichnet der Verein stagnierend gesunkene Besucherzahlen – bei steigenden Kosten.“ Man habe zunächst die Herausforderungen mit viel Herzblut gestemmt, doch seien Belastungen und die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten zu groß geworden. Die Folge waren einer Sprecherin zufolge auch personelle Ausfälle, die nicht mehr zu kompensieren seien.

„Fatal Banal hat in den letzten Monaten intensiv an der Situation gearbeitet, muss jetzt aber, gerade auch in Anbetracht der Planungssicherheit für unsere Geschäftspartner, die Reißleine ziehen“, heißt es weiter. Den Vereinsmitgliedern blute das Herz.

1992 debütierte Fatal Banal auf einer kleinen Bühne im Kölner Jugendpark und fand schnell immer mehr Fans: Es folgte der Umzug ins Bürgerzentrum Ehrenfeld, von 2023 an fanden die Vorstellungen in den Abenteuerhallen Kalk statt. Das Team bedankte sich am Freitag bei allen Fans, die den alternativen Jecken über Jahrzehnte die Treue gehalten haben. „Fatal Banal wird fehlen. Fehlen in einer Zeit, die das lachende Auge und den satirischen Blick braucht wie selten zuvor“, betonen die Künstlerinnen und Künstler und rufen dazu auf, andere alternative Angebote die Immisitzung, Deine Sitzung oder die Schnittchensitzung zu besuchen und zu unterstützen.