„Keine klare Kante gegen Terror“Präsident der Kippa Köpp kritisiert Kölner Bands und Arsch huh

Lesezeit 2 Minuten
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn mit Aaron Knappstein von den Kölschen Kippa Köpp in der Synagoge, im Hintergrund ein Trommlerkorps von Karnevaliste.

Aaron Knappstein, Präsident des Vereins Kölsche Kippa Köpp, vermisst ein öffentliches Engagement von Karnevalisten gegen Antisemitismus (Archivbild)

Präsident Aaron Knappstein vermisst eine öffentliche Positionierung von Künstlern und Bands aus dem Kölner Karneval gegen Antisemitismus.

Aaron Knappstein vom Karnevalsverein Kölsche Kippa Köpp kritisiert die Zurückhaltung und mangelnde öffentliche Positionierung von Kölner Bands und Künstlern gegen Antisemitismus. Das betonte der Präsident des 2018 gegründeten jüdisch-kölschen Vereins im Rahmen einer Pressekonferenz zur Eröffnung der Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen und Juden im Kölner Karneval“, die am 7. November im NS-Dokumentationszentrum eröffnet.

Köln: Verein Kölsche Kippa Köpp kritisiert kölsche Bands 

„Wir sind angerufen worden von einer der großen Kölner Bands, die uns ihre Solidarität versichert hat. Als ich ihnen vorgeschlagen habe, was man tun könnte, wurde dieser Vorschlag abgewiesen. Das tut mir leid“, sagte Knappstein dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Man muss gegen Antisemitismus und den Terrorangriff auf Israel klare Kante zeigen. Man muss den Menschen zeigen, dass das eine Sache war, die unvergleichlich ist, dass sie nicht in Relation gesetzt werden kann. Irgendwo anzurufen reicht da nicht“, so Knappstein.

„Auch von Arsch huh hört man nichts.“ Dabei biete einem die Bühne gerade viele Möglichkeiten, sich zu positionieren. „Ich glaube, es gibt eine Angst, dass es negative Reaktionen gibt. Viele in Deutschland tun sich damit schwer, für eine Sache so klar Stellung zu beziehen. Man versucht – so bin ich eigentlich auch gestrickt – ausgleichend einen Weg zu finden. Bei Terror funktioniert das aber nicht.“

Alles zum Thema Arsch huh, Zäng ussenander

Die Künstlerinitiative „Arsch huh“, die 1992 gegen rechte Gewalt entstanden war, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder betont, nicht nur gegen Rechtsextremismus einzustehen, sondern sich auch gegen Ausgrenzung zu engagieren. Dazu gehöre auch der Antisemitismus, wie am Montag aus dem Umfeld des Vereins zu erfahren war. Einem Sprecher zufolge wolle man sich aber erst nach einer Zusammenkunft am Dienstag zu dem Thema öffentlich äußern.  

Knappstein befindet sich im ständigen Austausch mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, wie er sagt. „Kuckelkorn rief mich schon mehrfach an und fragte, was man tun könne. Ich habe gesagt: Es muss die Präsenz da sein, man soll sich melden, zu den Leuten sprechen. Im Karneval insgesamt kommt da immer noch zu wenig.“

KStA abonnieren