Kippa KöppJüdischer Karnevalsverein startet mit „Falafel und Kölsch“ in die Session

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Vier Männer in Uniform schauen in die Kamera.

„Falafel und Kölsch“ in der Synagoge. Mit dabei: FK-Präsident Christoph Kuckelkorn, der Fahnenträger der Kippa Köpp, Carlos Levi und Kippa-Köpp Präsident Aaron Knappstein

Der jüdische Karnevalsverein empfing am Sonntag Gäste zur feierlichen Sitzung und Mitgliederversammlung in der Kölner Synagoge.

Die Kölsche Kippa Köpp sind am Sonntag mit ihrer ersten Sitzung unter dem Motto „Falafel und Kölsch“ in die Session 2024 gestartet. Der Präsident der Ehrengarde, Hans-Georg Haumann, begrüßte die geladenen Gäste am Vormittag: „Wir werden das nicht verdeckt tun. Wir werden offensiv zeigen, dass wir zusammenstehen“, betonte er. Noch bevor die Jecken der Ehrengarde bei der Feiergemeinde mit viel Musik und Tanz für gute Laune sorgten, erzählte Rabbiner Yechiel Bruckner den zahlreich erschienen Mitgliedern der Karnevalsvereine mit einem historischen Exkurs von der Entwicklung des jüdischen Karnevals.

Kölner Karneval: Kein Fastelovend ohne die Kippa Köpp

Die Tradition des karnevalistischen Frühschoppens in der Synagoge hat seit fünf Jahren eine große Bedeutung für die jüdischen Karnevalsfreunde. Mit ihrem Verein sind sie die weltweit einzige jüdische Vertretung ihrer Glaubensgemeinschaft im Karneval. „Ich habe mich in den letzten Monaten seit Beginn des Krieges überall geäußert, wo ich konnte und sollte. Deswegen bleibt mir heute nur zu sagen, dass wir feiern sollen und müssen. Das ist in diesen Zeiten noch wichtiger als ohnehin schon“, betont Aaron Knappstein als Präsident der rund 200 Mitglieder der Kippa Köpp.

Als sie 2019 ihre erste Sitzung abhielten, waren sie eine kleine Gruppe aus Gästen und Mitgliedern. Heute sind die Kölsche Kippa Köpp viele mehr geworden und als Bestandteil der Tradition des Karnevals nicht mehr wegzudenken. Unter dem Motto „Alaaf und Schalom“ wurde gesungen, geschunkelt, zu Mittag gegessen und getrunken, um die Tradition, mit der alles begann, auch in dieser Session wieder gebührend zu zelebrieren.

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Kippa Köpp: Ein neues Gesicht wurde zum Ehrenmitglied ernannt

Überraschungsmoment am Sonntagvormittag war die Ernennung eines neuen Ehrenmitglieds der Kölsche Kippa Köpp. Marcus Leifeld ist prominenter Historiker, der sich viele Jahre lang mit dem Kölner Karneval beschäftigt hat. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Arbeit legte Leifeld schon immer auf die Bedeutung der Juden im Karneval.

Ehrenmitglied Marcus Leifeld (links) mit Urkunde und Aaron Knappstein vor einem Plakat der Kippa Köpp.

Ehrenmitglied Marcus Leifeld (links) und Aaron Knappstein.

Dass ihm der besondere Ehrentitel am Wochenende verliehen werden würde, wusste der Historiker, bis sein Name genannt wurde, nicht. Die Freude war umso größer, als Aaron Knappstein ihn zur Überreichung der Urkunde auf die Bühne bat.

Jecken präsentierten erste eigene Plagge

Neben vielen Programmpunkten für Bauch, Herz und Ohr, präsentierten die Mitglieder der Kölsche Kippa Köpp erstmalig ihre strahlenden Outfits und die erste eigene Plagge für die vierte Session. Bereits im Vorhinein wurde angekündigt, dass es bei „Falafel und Kölsch“ auch etwas fürs Auge geben sollte, womit die Organisatoren der Sitzung nicht zu viel versprochen haben. Der Plaggen wurde durch Spenden für den jungen Karnevalsverein finanziert.

Große Unterstützung erfuhren die Kippa Köpp in den vergangenen Jahren auch vom Präsidenten des Festkomitees Christoph Kuckelkorn. Gegenüber der Entwicklung der jüdischen Karnevalsgemeinschaft zeigte er sich besonders stolz: „Ich habe es noch vor Augen: eure ersten Treffen, die Frage, wie das alles nur funktionieren könne und heute stehen Sie hier in tollen Outfits und einem grandiosen Präsidenten, der nicht nur Teil der Gemeinschaft, sondern auch eine wichtige Stimme ist.“

Nach fünf Stunden Karnevalsstimmung steht fest: Die Kippa Köpp sind voll in der Session 2024 angekommen.

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