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Karnevalssession für ihn vorbeiKölner Tanzoffizier fängt Tänzerin bei Sturz auf – und landet im Krankenhaus

3 min
Ein Mann mit Gipsarm liegt auf einem Krankenhausbett und lacht in die Kamera-.

Tanzoffizier Stefan Lanzinger nach dem Trainingsunfall im Krankenhaus

Mit seinem beherzten Eingreifen rettete Stefan Lanzinger eine Tänzerin vor einer schweren Verletzung. Doch es erwischte ihn selbst.

Voller Vorfreude traf sich das Tanzkorps „De Fifos“ der KKG Fidele Fordler zum Training. Für Tanzoffizier Stefan Lanzinger, der bereits seit drei Jahren bei den „Fifos“ tanzt und dessen Frau Laura die Marie der Gesellschaft ist, wurde der Probenabend zum schmerzhaften Erlebnis mit Folgen.

„Wir trainierten unsere akrobatischen Elemente, genauer gesagt einen Rückwärtssalto. Nach dem Abwurf kam unsere Tänzerin Anna nicht komplett herum, sodass sie aus rund vier bis fünf Metern Höhe mit dem Kopf voran stürzte“, erzählte er dem „Express“.

KKG Fidele Fordler: Tanzunfall beim Training bedeutet Sessionsaus für den Tanzoffizier

Ohne lang nachzudenken, riss der Tänzer die Arme hoch und versuchte alles, um die Tänzerin vor dem Absturz zu bewahren. „Aufgrund meiner Größe bekam ich ihre Schulter zu fassen und reduzierte damit das Falltempo, bevor mein Mittänzer ebenfalls mit eingreifen konnte.“ Während der kritischen Situation gab es plötzlich einen Knall. „Mein erster Gedanke war, dass Anna doch noch gestürzt ist.“ Doch für die Tänzerin ging der Trainingsunfall zum Glück glimpflich aus, bei Stefan Lanzinger sah das anders aus.

Ein Tanzpaar in blau-weißem Outfit posiert vor dem Kamera.

Tanzoffizier Stefan Lanzinger mit seiner Frau Laura, der Marie der Gesellschaft

„Den Knall, den ich für den Aufprall gehalten hatte, war in Wirklichkeit meine Bizepssehne, die mir beim Fangen vom Knochen abgerissen ist“, sagt er. Nach der Erstversorgung ging es für ihn sofort ins Krankenhaus. Die Diagnose stand schnell fest: Ruptur der distalen Bizepssehne. „Damit war klar, dass die Session für mich vorbei war, bevor sie überhaupt angefangen hatte.“

Nach Absicherung der Diagnose durch eine MRT-Untersuchung folgte die Operation. „Die OP ist sehr gut verlaufen und ich hatte keine Schmerzen. Was jedoch für jeden Vollblut-Karnevalisten hart war: Ich musste den 11. im 11. im Krankenhaus verbringen. Traurig und niedergeschlagen habe ich mir die Sessionseröffnung auf dem Heumarkt im Livestream angeschaut.“

FK-Präsident Kuckelkorn besucht verletzten Tanzoffizier

Angesichts der langen Genesungszeit von mindestens vier bis sechs Monaten freut sich der Tänzer auf die Zeit, wenn er endlich wieder mit seiner Truppe trainieren kann: „Natürlich gibt es bei diesem Sport Gefahren, aber die gibt es auch bei jeder anderen Sportart und sogar im Alltag. Unfälle können leider passieren, darüber sollte man sich bewusst sein, wenn man sich für den Tanzsport entscheidet.“

Zwei Männer lachen in die Kamera, einer trägt einen Gipsarm.

FK-Präsident Christoph Kuckelkorn (rechts) besuchte den verletzten Tanzoffizier.

Über einen Besuch am Krankenbett hat er sich besonders gefreut: „Es klopfte und Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Vize Christine Flock standen in der Tür. Ich war total sprachlos und habe mich riesig über ihren Besuch, den ich als Wertschätzung für all die vielen ehrenamtlichen Tänzerinnen und Tänzer empfunden habe, gefreut.“

Für Kuckelkorn war der Besuch eine Selbstverständlichkeit. „Manchmal können wir ein wenig Mut zusprechen, manchmal können wir auch mit unserem Netzwerk helfen. Da ist der Karneval zum Glück wie eine große Familich. Das Wichtigste ist aber, dass es Stefan besser geht und er bald wieder – im wahrsten Sinne des Wortes – auf die Beine kommt.“

Dieser Artikel erschien zuerst auf Express.de.