„Mir wäre Sommer-Karneval lieber“Lauterbach hält reguläre Session für nicht machbar

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Henriette Reker mit Karl Lauterbach beim Rosenmontagsempfang im Historischen Rathaus im Jahr 2019.

Köln – Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sich im WDR den Fragen von Zuhörerinnen und Zuhörern rund um die aktuelle Corona-Situation gestellt. Ein WDR-Hörer aus dem Rheinland interessierte sich dabei auch für den Karneval und befragte Lauterbach zu den Veedelszügen: 

„Das Problem ist, dass alle Schulen, Vereine und Kindergärten gerade noch kräftig am basteln sind – und wir sind die ganze Zeit am hin und her überlegen, ob wir absagen. Herr Lauterbach, wie ist Ihre Meinung dazu?“

Lauterbach sieht keine bessere Situation in ein paar Wochen

Noch vor dem 11.11. in Köln hatte Lauterbach dazu geraten, wenn möglich draußen zu feiern und auf Innenraumveranstaltungen zu verzichten. Im WDR sagte der Gesundheitsminister nun: „Der Innenraum-Karneval ist nicht möglich, ich glaube nicht, dass wir in den nächsten Wochen zu einer anderen Bewertung kommen. Draußen sind die Einschränkungen ja auch bekannt, auch dort dürfen sich nur zehn Leute treffen. Wie die Situation sich in den nächsten Wochen verändern wird, weiß ich nicht. Ich glaube, dass der Karneval in diesem Jahr gut beraten ist, sich nicht auf die Durchführbarkeit zu verlassen.“ 

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Der Karneval sei außerdem kein guter, wenn er zwar versuche fröhlich zu sein, das Risiko sich selbst oder andere zu infizieren aber immer mitschwinge. In dem Zuge brachte Lauterbach einen unpopulären Vorschlag ein: „Mir wäre dann tatsächlich ein Sommer-Karneval lieber, der unter sicheren Bedingungen stattfindet, als dass wir versuchen, uns jetzt hier durchzulavieren“, so Lauterbach.

Sommer-Karneval in Köln nicht vorstellbar

Ein Sommer-Karneval ist in Köln hingegen kaum denkbar. Als das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) Ende November verkündete, den Rosenmontagszug auf den 8. Mai zu verlegen, löste das unter Karnevalistinnen und Karnevalisten ein Beben aus. Zugleiter Holger Kirsch sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ damals: „Die Düsseldorfer treten das Brauchtum mit Füßen. Wie komme ich auf die Idee, ein an den christlichen Kalender gebundenes Fest in den Sommer zu verlegen?“

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Auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, zeigte sich von der Idee eines Sommer-Karnevals wenig begeistert. „Das geht gegen alle Regeln, die der Karneval, das Brauchtum, sich so gibt. Das wäre, als würden wir Advent bis Ostern machen und feiern Heiligabend am Ostersonntag. Unvorstellbar“, so Kuckelkorn. 

Sollte die Situation Ende Februar die Durchführung sowohl des Rosenmontagszuges als auch der Veedelszöch nicht zulassen, wird man sich in Köln wohl lieber wieder kreative Alternativen überlegen. Eine Verlegung in den Sommer, wie in Düsseldorf, scheint auch nach dem Vorschlag Lauterbachs unwahrscheinlich.

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