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Karnevalszug WahnJecke Freude mit Wermutstropfen

Lesezeit 2 Minuten

Große und kleine Jecke begrüßen den Narrenzug in Wahn.

Wahn – Beim Wahner Karnevalszug ist den Veranstaltern eine familiäre Atmosphäre besonders wichtig. Das sagt aber nichts über die Länge des närrischen Lindwurms aus: In 56 Gruppen ziehen mehr als 1600 Teilnehmer über die Nachtigallenstraße, die Frankfurter Straße und die Heidestraße. Zudem können noch in letzter Minute Karnevalisten beim Zug mitmachen. „Wir lassen niemanden am Straßenrand stehen, der gerne mit seiner Gruppe oder seinem Verein mitgehen möchte und sich nicht rechtzeitig angemeldet hat“, sagt Zugleiter Günter Brands. Auch das Motto „Met Spaß und Freud’ simmer dobei“ verdeutlicht die enge Verbundenheit zwischen den Veranstaltern von der Interessengemeinschaft (IG) Wahner Karneval und den jecken Teilnehmern.

Bei der 48. Auflage des Zuges jubelten tausende Menschen den Festwagen und Fußgruppen zu. „Schätzungsweise 40 000 bunt kostümierte Jecken haben sich am kompletten Zugweg verteilt“, so der Zugleiter der IG Wahner Karneval. Über eine Strecke von rund drei Kilometer führt der Weg die Jecken durch den Ort. Doch nicht jede Gruppe hat einen direkten Bezug zum Karneval. „Auch Kegelclubs, Hausgemeinschaften oder andere Vereine gehen hier beim Zug mit“, erklärt Günter Brands. In diesem Jahr war sogar eine Musikgruppe aus Beilstein an der Mosel dabei, um das Erlebnis Straßenkarneval am Rand der Heide hautnah zu erleben.

Mehr Zwischenfälle

Auch die Wahner Piraten haben als Kegelclub keinen direkten Bezug zum Karneval. Dennoch sind sie seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Zuges. Insbesondere der Festwagen – ein riesiges Piratenschiff, das den Namen Osbourne II trägt, – sorgt immer wieder für Aufsehen. „Das Schiff besteht aus einem Stahlkäfig und einer massiven Holzverkleidung“, beschreibt Pirat Thorsten den Wagen, der mehr als sechs Meter hoch und zwölf Meter lang ist.

Doch so familiär die Atmosphäre unter den Teilnehmern im Zug ist, so schwierig gestaltet sich die Lage gelegentlich am Straßenrand. So nahm die Polizei 16 Jecke in Gewahrsam und erteilte 55 Platzverweise. Bei Schlägereien gab es sechs Körperverletzungen, die eine Anzeige zur Folge haben. „Das waren mehr Zwischenfälle als im Vorjahr“, sagte Einsatzleiter Bernd Springwald. Dabei war die Polizei mit einer Hundertschaft vor Ort und damit mit mehr Beamten als im größeren Porzer Zug. „Der Termin ist das Problem: Am Samstag ist sonst nichts los. Da strömt alles nach Wahn“, ergänzte Springwald. Unterdessen meldete das Deutsche Rote Kreuz (DRK) 18 Hilfeleistungen – überwiegend an alkoholisierten jungen Leuten unter 18 Jahren. (mhe/RHn)