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Kinder im Container

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Die Fläche vor der Grundschule Cäsarstraße soll frei bleiben. In den Schulhof kommen Container.

Bayenthal – Die Container für die Grundschulen in der Cäsarstraße werden offenbar auf einem der Schulhöfe der beiden Schulgrundstücke aufgestellt. Das teilten städtische Vertreter den Schulleiterinnen und Elternvertretern der Bayenthaler Schulen mit. „Nach derzeitigem Stand“ werde die Schulerweiterungsfläche nicht in Anspruch genommen, bestätigt die Stadtverwaltung auf Anfrage.

Vier zusätzliche Klassenräume sollen mit zweistöckigen provisorischen Bauten für die Franziskusschule und die Maria-Sibylla-Merian-Grundschule geschaffen werden. Die Schulen nutzen bislang schon Gebäude an der Cäsarstraße, die durch einen für Autos gesperrten Abschnitt der Straße getrennt sind, gemeinsam. Auf welchem der beiden Schulhöfe die Container aufgestellt werden, ist noch unklar. Etwa 230 Quadratmeter werden laut Stadtverwaltung benötigt. Eine bei den Bayenthaler Hundehaltern sehr beliebte Schulerweiterungsfläche, die an eines der Grundstücke angrenzt, soll vorerst frei bleiben. Die Stadtverwaltung geht offenbar davon aus, dass der Baubeschluss für einen dauerhaften Erweiterungsbau in naher Zukunft erfolgt. Trotzdem dürften die Schulcontainer für bis zu zehn Jahre gebraucht werden. Die Schülerzahl im Stadtteil steigt weit überdurchschnittlich. Die Stadtverwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, die Container rechtzeitig für das Schuljahr 2020/21 zu beschaffen. Aus Sorge, dass dabei manche Überlegung zum künftigen Schulalltag auf der Strecke bleibt, hatte der Bürgerverein Bayenthal/Marienburg zuletzt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die Notwendigkeit für die Erweiterung liegt auf der Hand. „Es werden mehr Kinder, wir brauchen also mehr Platz“, sagte Berthold Hannes vom Bürgerverein.

Baudezernent Markus Greitemann konnte aber längst nicht alle Fragen beantworten. „Wir fühlen uns schlecht informiert“, sagt Jessica Knof, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Maria-Sibylla-Marian-Schule. Sie vermisst klare Zusagen, dass mit den zusätzlichen Räumen auch für ausreichend Toiletten, Räume für die Nachmittagsbetreuung, eine größere Küche und genug Platz auf dem Schulhof gesorgt wird. Schon jetzt seien die Kapazitäten knapp. Sie beklagt zudem, dass die betroffenen Schulleitungen von der Stadtverwaltung nicht ausreichend unterstützt würden.

Wie zu erfahren war, nahmen auch die betroffenen Schulleiterinnen an der Informationsveranstaltung des Bürgervereins teil. Das Gespräch mit ihnen war erst für die folgenden Tage anberaumt. Im Oktober beginnen sie die Gespräche mit den Eltern des nächsten Jahrgangs. Bis dahin, spätestens, brauchen sie Planungssicherheit.