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Polizeieinsatz im Kölner SüdenZehnjähriger soll Mitschüler mit Messer im Gesicht schwer verletzt haben

Lesezeit 2 Minuten
Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht.

Ein 11-jähriger Schüler ist in einer Schule im Kölner Süden durch einen Mitschüler schwer verletzt worden. (Symbolbild)

Ein Elfjähriger ist durch einen Mitschüler schwer verletzt worden. Nach bisherigen Ermittlungen hatten die beiden Fünftklässler sich zuvor gestritten.

Ein zehn Jahre alter Schüler soll am Mittwoch (10. Mai) einen Elfjährigen an einer Schule im Kölner Süden schwer mit einem Messer im Gesicht verletzt haben.

Nach Angaben der Polizei soll der zehn Jahre alte Tatverdächtige dem Mitschüler mit einem von der Schule für den Kunstunterricht zur Verfügung gestellten Cuttermesser einen etwa 16 Zentimeter langen Schnitt auf einer Wange zugefügt haben. Offenbar geschah die Tat in einem Klassenraum aus einem Gerangel heraus – ob absichtlich oder unabsichtlich, sei noch zu klären, sagte ein Polizeisprecher.

Der Vorfall ereignete sich demnach gegen 13.10 Uhr. Ersten Ermittlungen zufolge könnte ein Streit zwischen den beiden Fünftklässlern den Angriff ausgelöst haben. Wie lange und warum dieser schwelte, ist noch unklar. Unter anderem soll das spätere Opfer angeblich kurz vor der Tat den Rucksack des Tatverdächtigen beschädigt haben. Die beiden Kinder besuchen dem Vernehmen nach unterschiedliche Klassen. Der 11-Jährige wurde von Rettungskräften zur ambulanten Versorgung in eine Klinik gebracht.

Polizei-Einsatz an Kölner Schule: Elfjähriger erleidet 16 Zentimeter langen Schnitt im Gesicht

Die Polizei Köln hat unmittelbar nach dem Vorfall Ermittlungen aufgenommen und kümmert sich um die Betreuung von Lehrern und Mitschülern. „Einige Kinder und Lehrer sind durch das Geschehen augenscheinlich beeinträchtigt oder traumatisiert“, sagte der Polizeisprecher. Der tatverdächtige Zehnjährige wurde zur kinderpsychiatrischen Untersuchung in eine Klinik gebracht und danach in die Obhut seiner Mutter übergeben.

Lehrkräfte wurden vernommen und das Jugendamt der Stadt Köln über den Vorfall informiert.

Der polizeiliche Opferschutz wurde hinzugezogen, um traumatisierte Schüler und Lehrkräfte zu betreuen. Die Ermittlungen werden vom Kriminalkommissariat 43 im Haus des Jugendrechts geleitet. Bis zum Angriff war weder der 10- noch der 11-Jährige der Polizei bekannt.

Formal hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Dies dürfte jedoch bald wieder eingestellt werden, weil der Tatverdächtige jünger als 14 und somit strafunmündig ist.


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