Rio trifft KölnAmagos neues Album mischt südamerikanische Klänge mit kölschen Texten

Lesezeit 2 Minuten
Alfonso Garrido, Julia Zipprick, Michael Romm, Lena Krüger und Jürgen Haufer stellen als Amago ihr neues Album vor.

Die Kölner Band Amago verbindet den brasilianischen mit dem Kölner Karneval.

„Kumm noh Hus“ ist das erste Album von Amago, auf dem sie ausschließlich kölsche Texte singen.

Ob nun der Kölner Karneval der beste ist oder doch der Karneval in Rio – beide haben ihre guten und schlechten Seiten. Die Kölner Band Amago hat sich vorgenommen, das Beste aus beiden Welten, wenigstens musikalisch, zu vereinen. Das Quintett verbindet seit einigen Jahren südamerikanische Klänge mit kölschen Texten, am Freitag wurde ihr erstes kölsches Album „Kumm noh Hus“ veröffentlicht.

Aufgenommen haben Lena Krüger, Julia Zipprick, Jürgen Haufer, Michael Romm und Alfonso Garrido ihre neue CD in den Maarweg-Studios, wo schon Größen wie die Bläck Fööss, BAP oder Kasalla ihre Musik aufgenommen haben.

Köln: Amago veröffentlicht neues Album „Kumm noh Hus“

Mit dem neuen Album präsentieren Amago auch das Musikvideo zum Titelsong „Kumm noh Hus“. Darin bittet der Protagonist seine Liebe, zu ihm zurückzukommen: „Kumm baal no Hus. Kumm zoröck, dat wör schön! Oder es Schluss? Jo, ich künnt et verstonn.“ Das Musikvideo ist animiert, Amago wollten sich dafür nicht vor die Kamera stellen: „So eine Liebesgeschichte? Wir sind ja keine Schauspieler“, sagt Haufer.

Stattdessen hat die Berliner Videokünstlerin Anja Nolte die Band als bunte Fantasiefigürchen entworfen und lässt sie im Video Samba tanzen und Karneval feiern. Wer aufmerksam guckt, dem fallen auch tanzende Kölschkränze und allerlei kölsche Details auf, unter anderem spielt das Kölsche Grundgesetz dabei eine Rolle. Nolte hat als Berlinerin definitiv ausführlich recherchiert.

Bei der Album-Vorstellung in den Maarweg-Studios wird schnell klar: Bei den Rhythmen kann kein Fuß still bleiben. Die fünf Musiker von Amago beweisen, dass Rio und Köln gut zueinander passen. „Die kölsche Sprache ist viel weicher als Hochdeutsch“, sagt Haufer. Das passe perfekt zu den südamerikanischen Klängen. Auch für das Songwriting bieten sich damit ganz neue Möglichkeiten, findet Haufer: „Mit Kölsch kann man sich ganz anders ausdrücken.“ Er bezeichnet den Mix von Amago als „kölsche Weltmusik“. Wo die ihren Platz findet, sei indes noch nicht so klar. „Die Literaten sind noch vorsichtig.“ Optimal seien internationale Veranstaltungen mit kölscher Atmosphäre, nicht unbedingt der Karneval.

Das Album „Kumm noh Hus“ hat zwölf Titel, darunter auch die schon als Single veröffentlichten Songs „Copa Colonia“ und „Samba de Colonia“. Haufer verrät außerdem, dass die Band nach drei Jahren Albumproduktion auch schon mehr Songs in petto hat, die nicht auf die CD gepasst haben. Bis zur nächsten Veröffentlichung dürfte es also nicht lange dauern.

KStA abonnieren