Sicherheit auf Kölns StraßenAWB-Müllwagen mit „Birdview“-Kameras ausgestattet

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AWB Müllwagen ADFC Aktion Polizei

Kameras bieten einen Rundum-Blick für den Müllwagenfahrer.

Köln – Die Vogelperspektive soll Leben retten, ein Rundum-Blick um den ganzen Müllwagen, hergestellt durch vier tischtennisballkleine Kameras. Jeder der 120 Müllfahrzeuge der AWB ist inzwischen mit dem sogenannten „Birdview“-System ausgestattet, das dem Fahrer auf einem Monitor die komplette Umgebung seines Wagens zeigt mit allen Gegenständen und Personen, die sich dort befinden.

2500 Euro kostet die Aufrüstung pro Fahrzeug, etwa ein Prozent des Neuwagenpreises. Dazu sollen vier Außenspiegel und eine bodentiefe Glastür auf der Beifahrerseite die Sicht verbessern, dafür sorgen, dass kein Fußgänger und kein Radfahrer mehr übersehen wird.

AWB-Fahrer übersieht Siebenjährigen in Köln

So wie es Ende Mai 2018 passierte, als ein AWB-Fahrer einen Siebenjährigen auf seinem Rad nicht sah (hier lesen Sie mehr) , ihn mit dem Müllwagen überrollte und tötete. Der tragische Unfall wurde zum Fanal in der Stadt, nach dem ein Umdenken bei der AWB in Sachen Sicherheit stattfand. ADFC-Chef Christoph Schmidt nennt die städtische Müllabfuhr daher ein „leuchtendes Beispiel“ in Sachen Bewusstsein für die Verkehrssicherheit.

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Sechs tödliche Unfälle beim Rechtsabbiegen sind die traurige Bilanz auf Kölns Straßen seit 2018. Vor Kurzem starb eine 55-Jährige am Friesenplatz, weil sie auf ihrem Rad von einem Lkw überfahren wurde. Für die Polizei war die Bilanz zuletzt Anlass einer Aktionswoche zum Thema Verkehrssicherheit – und am Donnerstag Grund, noch einmal für digitale Assistenzsysteme wie das der AWB-Wagen zu werben. „Wo der Mensch versagt, kann Technik Leben retten“, sagt Polizeipräsident Uwe Jacob auf dem Rudolfplatz, mahnt aber auch: „Aber auch die beste Technik kann mal ausfallen. Man sollte sich nie zu 100 Prozent auf sie verlassen.“

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In den vergangenen Tagen hat die Polizei die Bürger aufgerufen, besonders gefährliche Stellen im Kölner Straßenverkehr zu melden. Davon hätten viele Bürger Gebrauch gemacht, sagt Jacob. Die Hinweise würden nun geprüft. ADFC-Chef Schmidt moniert beispielsweise Werbetafeln, U-Bahn-Eingänge und Laternenmasten an Kreuzungen, die Gefahren für Radfahrer bergen. „Die ohnehin engen Straßen in Köln werden oft zusätzlich zugebaut“, sagt Schmidt.

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