Buchvorstellung„Köln – Eine merkwürdige Weinstadt“ über Kölns Weinhistorie

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Rudolf Nickenig und Frank Tewes vom Marzellen Verlag halten beide ein Exemplar des neuen Buchs in den Händen.

Buchautor Rudolf Nickenig und Frank Tewes vom Marzellen Verlag bei der Buchvorstellung und Premierenlesung.

Bei der Buchvorstellung seines Werks „Köln – Eine merkwürdige Weinstadt“ erklärt Rudolf Nickenig die Idee und Hintergründe für sein Buch.

Köln ist eine Weinstadt. Dem geneigten Kölschtrinker dürfte diese Aussage vielleicht – Vorsicht, Wortwitz – aufstoßen, dabei stimmt sie. Das hat Autor und Weinexperte Rudolf Nickenig herausgefunden und darüber das Buch „Köln – Eine merkwürdige Weinstadt“ geschrieben.

„Obwohl es glaube ich selten ein Weinbuch gab, in dem so viel Kölsch getrunken wird“, verriet Nickenig nicht ohne Augenzwinkern bei der Buchvorstellung mit integrierter Weinprobe im Kölner Weindepot. Das Buch unternimmt eine Spurensuche nach der Weinhistorie Kölns und hangelt sich an einer Wette zweier Freunde entlang.

Kölner Mittelalter: Wein war sauberer als Wasser

Zu beweisen gilt, dass Köln eine Weinstadt ist – wenn auch eine merkwürdige. So sei in Köln im Mittelalter, wie in wohl kaum einer anderen Stadt dieser Größe, Wein innerhalb der Stadtmauern angebaut worden. Bis zu einem Viertel der Stadtfläche sei mit Reben bepflanzt gewesen.

„Rebsorten hießen damals noch Bettscheißer oder Katzendreckler“, so Nickenig. Der hier angebaute Wein war von zweifelhafter Qualität und wurde „Saurer Ludwig“ genannt. Literweise tranken die Kölner ihn trotzdem: Er war sauberer als Wasser.

Mit der steigenden Qualität des Weines trank ihn vor allem das wohlhabende Bürgertum – im Proletariat setzte sich das Bier durch. Außer im Kölner Karneval: Während das Kölsch in den vergangenen 200 Jahren nie das Karnevalsmotto bestimmte, kam Wein gleich vier Mal vor – wie 1869 mit „Verherrlichung des Weinjahres“ oder 1878 „König Wein“.


Rudolf Nickenig: „Köln – Eine merkwürdige Weinstadt“, Marzellen Verlag, 19,95 Euro.

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