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Neben Ikea am ButzweilerhofHier sollen neue Schulen im Kölner Westen entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Die Grundstücke für das Gymnasium und die Grundschule liegen in unmittelbarer Nähe vom Alten Flughafen Butzweilerhof.

Die Grundstücke für das Gymnasium und die Grundschule liegen in unmittelbarer Nähe vom Alten Flughafen Butzweilerhof.

Ossendorf – Köln wächst und damit die Zahl der Kinder, die in den nächsten Jahren einen Schulplatz benötigen. Nach den jüngsten Berechnungen von Schuldezernentin Agnes Klein fehlen 41 Schulen, davon allein 23 Grundschulen.

Angesichts der Not will die Stadt nun per Dringlichkeitsantrag zwei neue Schulprojekte in Ossendorf auf den Weg bringen.

Direkt gegenüber dem historischen Flughafengebäude Butzweilerhof und in der Nähe von Ikea soll an der Fitzmauricestraße ein sechs bis achtzügiges Gymnasium inklusive einer Zweifach- und einer Dreifach-Sporthalle, aber ohne gebundenen Ganztag, gebaut werden. Alternativ wäre auch eine etwas kleinere Variante mit Ganztagsbetrieb denkbar. In unmittelbarer Nähe soll zudem eine zunächst einzügige Nebenstelle der Katholischen Grundschule Wilhelm-Schreiber-Straße entstehen. Diese könnte bei Bedarf auf drei Züge erweitert werden.

Areal ursprünglich für Berufskolleg gedacht

Die Stadt rechnet mit Planungskosten von insgesamt 10,5 Millionen Euro. Den Startschuss soll der Rat bereits auf seiner nächsten Sitzung im September geben. Die Gebäudewirtschaft würde dann mit der Planung beauftragt. Diese allerdings, darauf weist die Verwaltung ausdrücklich hin, sei bereits mit zahlreichen Aufträgen ausgelastet, sodass „eine Bearbeitung um Umsetzung „in den kommenden fünf Jahren nicht garantiert werden kann“.

Die Dringlichkeitsvorlage der Verwaltung zeigt einmal mehr, wie knapp die Ressourcen an geeigneten Schulgrundstücken in Köln sind. Denn das Areal, auf dem nun das neue Gymnasium entstehen soll, war ursprünglich für ein Berufskolleg für Gesundheitsberufe gedacht. Dadurch sollte eines der innerstädtischen Kollegs seinen zentraleren Standort frei machen. Dieser Plan müsse aufgrund der drängenden Bedarfe an den allgemein bildenden Schulen sowie der Rückkehr zu G9 an dieser Stelle verworfen werden, so das Schuldezernat. Das „derzeit einzig bekannte und kurzfristig verfügbare Grundstück“ zum Bau eines Schulgebäudes für eine weiterführende Schule im Stadtbezirk Ehrenfeld sei das ursprünglich für das Berufskolleg Gesundheit vorgesehene Grundstück im Entwicklungsgebiet Butzweilerhof.

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Internationale Friedensschule auch interessiert

Die Stadt liebäugelt zudem mit einer weitere Schul-Rochade. Denn das Grundstück an der Fitzmauricestraße wäre groß genug für die Ansiedlung einer weiteren Schule. Die Internationale Friedensschule hat bereits Interesse angemeldet. Die private Schule teilt sich seit diesem Schuljahr ein Gebäude mit dem neuen Gymnasium in Widdersdorf, muss dort aber 2022 ausziehen. „Das Areal am Butzweilerhof wäre für uns als Nachfolgestandort eine sehr gute Option“, bestätigt Jan Hülsmann, Geschäftsführer des Trägers „Internationalen Friedenschule Köln gGmbH“. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Notprogramm für Schulplätze

Der Stadtrat hat ein Notprogramm für mehr Schulplätze mit 15 Einzelmaßnahmen beschossen. Auf der Liste stehen zehn Schulen an neun Standorten, die von privaten Unternehmen gebaut werden sollen.

Drei Gymnasien werden erweitert, in Lövenich wird ein weiteres neu gebaut. Hinzu kommt der Neubau von zwei Grundschulen am Sürther Feld und in Poll sowie die Erweiterung einer Grundschule in Nippes.

Berufskolleg und Realschule in Nippes werden erweitert, die Gesamtschule Innenstadt erweitert und teils neu gebaut. (jac)

Derzeit befindet sich das Grundstück an der Fitzmauricestraße noch im Eigentum der städtischen Entwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“. Ankaufverhandlungen seien aufgenommen worden. Für die Teilfläche, die möglicherweise von der Friedensschule genutzt würde, müsste ein privater Investor gefunden werden.

Auf der Fläche stehen momentan noch einige leerstehende Gebäude, die vormals als Flüchtlingsunterkünfte dienten. Diese werden nach Angaben der Stadt vermutlich noch dieses Jahr abgerissen.

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