Durchsuchung der PolizeiChemische Drogen von Kölner Postfiliale in 21 Länder verschickt

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Durchsichtige Plastik-Kanister mit Amphetaminbase

Bei der Durchsuchung entdeckten die Ermittler unter anderem 55 Liter Amphetaminbase

Die Ermittler haben schriftliche Unterlagen, Datenträger und Kommunikationsmittel sichergestellt. 

Die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg hat am Mittwoch in den frühen Morgenstunden mit Unterstützung von Kräften aus Köln mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Köln durchsucht. Der Hintergrund war laut Polizei ein seit Dezember 2020 laufendes Ermittlungsverfahren gegen international agierende mutmaßliche Drogenhändler, die chemische Drogen über das Darknet veräußert haben sollen. Es seien schriftliche Unterlagen, Datenträger und Kommunikationsmittel sichergestellt worden, so die Polizei.

19 Kilo Ecstasy und sieben Kilo Metamphetamin vertrieben

Die beiden Hauptbeschuldigten – zwei niederländische Staatsangehörige im Alter von 37 und 42 Jahren – sind nach Angaben der Polizei dringend verdächtig, von November 2019 bis Dezember 2021 über einen auf 13 Darknet-Marktplätzen aktiv gewesenen Onlineshop in 9107 Fällen mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben.

Insgesamt sollen sie im Tatzeitraum mindestens 740 Kilogramm Amphetamin, 19 Kilogramm Ecstasy sowie 40 000 Ecstasy-Tabletten und mehr als sieben Kilogramm Metamphetamin vertrieben haben. Nach den bisherigen Ermittlungen geht die Polizei von einem Umsatz in Höhe von mehr als 950 000 Euro aus.

Pakete in Köln außerhalb der Öffnungszeiten angenommen

Darüber hinaus wird den beiden Beschuldigten vorgeworfen, zwischen Januar und November 2022 in weiteren 43 Fällen Betäubungsmittel in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt zu haben, um diese über ihre Onlineshops gewinnbringend weiterzuverkaufen.

Nach dem bisherigen Ergebnis der Ermittlungen der Polizei wurden Pakete mit einem Gesamtgewicht von mehr als einer Tonne in einer Postfiliale in Köln aufgegeben und an Empfänger in Deutschland und 21 weitere Staaten – wie die USA und Australien – versandt. Der Betreiber der Postfiliale und seine Mitarbeiterin seien dringend verdächtig, die Pakete außerhalb der üblichen Öffnungszeiten angenommen und deren Zustellung über die Deutsche Post veranlasst zu haben.

Dem Einsatz seien mehr als zwei Jahre intensiver Ermittlungen vorausgegangen.

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