KommentarKölns Zulassungsstelle ist leider seit Jahren eine Zumutung

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Die Zulassungsstelle in Köln-Poll

  • In Köln warten Privatkunden regulär etwa vier Wochen auf einen Termin, um ein Auto anzumelden. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern seit Jahren unverändert.
  • Dass nun durch die coronabedingte Termin-Pflicht Luftbuchungen von Großkunden dazukommen, verschärft die Lage.
  • Doch das Ur-Problem liegt seit jeher in der Zulassungsstelle selbst, die mehr Personal und längere Öffnungszeiten braucht, um einigermaßen kundenfreundlich zu sein. Ein Kommentar.

In Köln galt schon lange die Regel, dass sich für einen Tag Urlaub nehmen muss, wer ein Auto zulassen möchte. Für einen Behörden-Akt, der nicht mehr als zehn Minuten dauern sollte und der eigentlich jederzeit ohne Warten möglich sein müsste. Bei der Zulassungsstelle saßen Privatkunden schon vor der Corona-Pandemie stundenlang in der Schalterhalle. Jetzt müssen Termine gebucht werden, die erst in einem Monat stattfinden. Beides ist eine Zumutung.

Dass nun offenbar großflächige Luftbuchungen der Behörde zusetzen, dehnt die ohnehin lange Wartezeit zwar noch einmal aus – in welchem Maße genau, wird nicht zu ermitteln sein. Das Ur-Problem aber liegt trotzdem bei der Stadt selbst. Müsste die Zulassungsstelle mit anderen Anbietern auf dem Markt konkurrieren, wäre sie wohl längst geschlossen worden, weil niemand mehr hinginge. Der Service in einer der Kernbehörde der Stadt lässt leider seit Jahren zu Wünschen übrig.

Längere Öffnungszeiten, mehr Personal

Zuerst braucht es zeitnah längere Öffnungszeiten. Wer eine Warteschlange von einem Monat hat und im Dienst der Bürger arbeitet, sollte nicht an mehreren Tagen in der Woche um 12 Uhr oder 13 Uhr schließen. Werktägliche Öffnungen bis 20 Uhr sind längst überfällig. Der von der Stadt geprüfte „Notdienst“ zwischen den Jahren ist überdies dringend umzusetzen. Öffnungen zwischen Weihnachten und Neujahr aber überhaupt „Notdienst“ zu nennen, als würde nachts oder sonntags gearbeitet werden, offenbart schon kein Kunden-orientiertes Denken.

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Das seit Jahren bekannte Problem wird nicht kurzfristig zu beheben sein. Längere Öffnungszeiten sind nur mit mehr Personal zu stemmen, das die Stadt nicht hat, wie in anderen Ämtern auch. Während das Ordnungsamt durch Corona unerwartet viel mehr Arbeit hat, sind die Aufgaben der Zulassungsstelle unverändert. Die Oberbürgermeisterin hat versprochen, sich des Problems anzunehmen – das muss sie nun auch machen.  

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