„Es spricht alles dafür“DEVK und Stadt Köln nähern sich an – 145-Meter-Hochhaus am Rhein wird wahrscheinlicher

Lesezeit 3 Minuten
Wie sich das DEVK-Hochhaus in das Kölner Panorama einfügen würde.

Wie sich das DEVK-Hochhaus in das Kölner Panorama einfügen würde.

Nachdem der Versicherer im Herbst noch mit dem Wegzug gedroht hatte, sind Stadt und DEVK nun auf einem guten Weg, wie beide mitteilen.

Die Stadt steht kurz davor, den Hauptsitz des Versicherungsunternehmens DEVK langfristig in Köln zu halten. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen öffentlich mit einem Weggang gedroht und Kontakt zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Denn die Stadt zögert bislang, den Plänen für ein Hochhaus, das bis zu 145 Meter hoch sein soll, zuzustimmen. Das geplante Gebäude an der bisherigen Zentrale am nördlichen Rheinufer ist umstritten, weil es den Blick auf den Kölner Dom versperren könnte.

Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber äußerte sich Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack mit Blick auf die Verhandlungen nun allerdings betont optimistisch. „Wir arbeiten gemeinsam mit der DEVK intensiv an einem Wettbewerb für das neue Gebäude. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die DEVK in Köln halten werden“, sagte Haack. Noch im vergangenen November hatte ein öffentlicher Auftritt von DEVK-Vorstandsmitglied Bernd Zens für Verstimmungen gesorgt: Gemeinsam mit Landtagsabgeordneten der SPD beschwerte er sich im Rahmen einer Pressekonferenz über die Stadtverwaltung.

„Wir fragen uns, ob wir in der Stadt überhaupt weiterhin gewollt sind“, sagte er damals – und präsentierte einen günstigeren Alternativstandort in Monheim. Nach früheren Angaben kostet eine neue Zentrale in Monheim rund 630 Millionen Euro und ist damit 220 Millionen Euro günstiger als in Köln. In Monheim plant die DEVK ein zehn- bis elfstöckiges Hochhaus auf größerer Fläche.

DEVK-Vorstand stimmt Haack fast uneingeschränkt zu

Die Gesprächsatmosphäre hat sich seitdem scheinbar deutlich verändert. „Wir sind in einem vertrauensvollen Austausch. Es spricht alles dafür, dass wir das hinbekommen“, sagte Haack. Und ging noch einen Schritt weiter: „Die DEVK hat uns zugesagt, dass sie sich nicht ernsthaft mit anderen Standorten befassen wird und erwartet, dass wir auf dem Gaspedal stehen. Und das tun wir jetzt auch.“ Im Hintergrund arbeitet Haack daran, fachlich ermitteln zu lassen, ob sich die geplante Höhe des Gebäudes mit den Dom-Blickachsen verträgt.

Andree Haack will die DEVK unbedingt in Köln halten.

Andree Haack will die DEVK unbedingt in Köln halten.

Bernd Zens stimmte der Aussage Haacks auf Anfrage „uneingeschränkt zu“, bis auf einen Punkt. Zens sagte: „Auf dem Grundstück in Monheim haben wir weiter den Finger drauf.“ Wie berichtet, hatte sich der Kölner Versicherer in Monheim inzwischen die Option auf eine Fläche gesichert, das bestätigte eine Sprecherin der Stadt Monheim am Montag. Sie sagte: „Die Türen der Stadt Monheim am Rhein stehen für das Unternehmen auch weiter offen.“ Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte vergangenes Jahr dazu gesagt: „Wir würden uns wie bei jedem anderen Unternehmen sehr freuen, wenn die DEVK nach Monheim ziehen würde. Wir wollen aber nicht, dass die beiden Städte Monheim und Köln gegeneinander ausgespielt werden und wir nur als Druckmittel herhalten müssen.“

Rund 2100 Menschen arbeiten bei der DEVK in Köln, 1600 davon in der Hauptverwaltung am Rheinufer. Seit 69 Jahren hat die DEVK ihre Zentrale in Köln, seit 1984 an der Riehler Straße an der Zoobrücke. Für die Stadt geht es neben den Arbeitsplätzen auch um Steuereinnahmen in Millionenhöhe. Und es geht um mehrere hundert Millionen Euro, die die DEVK laut eigener Aussage am liebsten in Neubau und Sanierung in Köln investieren will. Zens kündigte nun auch an, dass das Unternehmen die Sanierung der Zentrale inzwischen plant. Dass auch der Neubau kommt, gilt aktuell als wahrscheinlich.

KStA abonnieren