Satirischer WochenrückblickUnser Hochbeet steht bei Aldi

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Sehnsuchtsort vieler Stadtbewohner: der Kleingarten

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Warum die neue Kleingartenordnung das Überleben der Vereinsvorstände sichert.

Köln – Zu den absoluten Lieblingstieren des Journalisten zählt der Maulwurf , der Schrecken jeden Kleingärtners, weil er unverdrossen gräbt und gräbt und mit seiner Spürnase das Überleben sichert.

Einer dieser Maulwürfe hat in dieser Woche exklusive Informationen über die neue Kleingartenordnung ans Tageslicht befördert.

Danach dienen deren viele Paragrafen zuvorderst nicht dem Klimaschutz oder der Artenvielfalt, sondern dem Überleben einer einzigen vom Aussterben bedrohten Spezies.

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Das ist der Kleingartenvorstand, eine bedauernswerte Gattung, die sich daran aufreibt, Streitereien zwischen vier Gattungen von Parzellenpächtern zu schlichten, deren Lebensgewohnheiten so verschieden wie die eines Feldhamsters und eines Stallhasen sind.

Konkret handelt es sich um den Feldbesteller, den Verwahrloser, den Freizeitcamper und den Parkanleger, deren Bedürfnisse vom Kleingartenvorstand in Einklang gebracht werden müssen.

Hinzu kommen noch Heerscharen steinwüstengeschädigter Kölner Familien, die für eine eigene Laube alle Klima-Pufferzonen ignorieren und für das Vorrücken auf der Warteliste jeden anschwärzen, der noch einen Laubsauger oder Mähroboter sein eigen nennt.

Ist dieses Nisthilfen-Programm einmal von Erfolg gekrönt, weil der Vorstand entnervt aufgegeben hat, entwickelt sich der Neupächter häufig sofort zum Freizeitcamper mit Nebenberuf Kampfgriller und verschärft die hausgemachte Klimakrise. Nach dem Motto: Weg mit dem Gartengemüse. Unser Hochbeet steht bei Aldi.

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