165 Stellplätze fallen wegKostenloses Parken in Ehrenfeld hat ein Ende

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Ehrenfeld ist bald um 200 Parkscheinautomaten reicher. 

Ehrenfeld – Kostenlos Parken in den Seitenstraßen der Venloer Straße zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel gehört ab dem 4. November der Vergangenheit an. Von diesem Stichtag an gilt nämlich das Bewohnerparken in Ehrenfeld. Zurzeit werden 200 neue Parkscheinautomaten im betreffenden Gebiet aufgestellt. Schon jetzt ist es für Anwohner möglich, einen Parkausweis zu beantragen und sich so von weiteren Gebühren zu befreien. Auswärtige, die ihren Wagen in dem Gebiet zwischen Gürtel, Innerer Kanalstraße, Weinsbergstraße und Autobahn abstellen, müssen Parkscheine lösen.

Bezirke heißen Ehre I, II, III und IV

Denn nur Anwohner können sich gewissermaßen „die Ehre“ geben. Die Bezeichnung der mit roten Punkten markierten der Parkzonen lautet nämlich „Ehre I, II, III und IV“. Die so gekennzeichneten Ausweise berechtigen zum kostenfreien Parken nur innerhalb der jeweiligen Zone sowie in bestimmten Pufferbereichen zu einer benachbarten Zone. Vier Zonen sind deswegen eingerichtet worden, weil eine Parkzone nicht mehr als einen Kilometer Durchmesser in der Diagonale haben darf.

Einführung der Parkraumbewirtschaftung

Die Verwaltung setzt damit einen Beschluss der Bezirksvertretung Ehrenfeld um. Diese hatte sich nach jahrelangem Zögern vor zwei Jahren für die Einführung der Parkraumbewirtschaftung entschlossen. Bis dahin war lediglich auf der Venloer Straße das Lösen eines Parkscheines nötig. Dies aber versuchten viele zu vermeiden, indem sie in den Seitenstraßen parkten.

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Ehre heißen die neuen Parkbereiche in Ehrenfeld.

Die Einrichtung der Bewohnerparkgebiete soll laut Stadtverwaltung den statistisch belegten „hohen Parkdruck“ im Zentrum des Stadtteils senken und die Bewohner auf der Suche nach einem Parkplatz in ihrem Viertel entlasten.

Die Ehrenfelder SPD glaubt nicht daran. „Für die 30 Euro Jahresgebühr, die man für einen Bewohnerparkausweis zahlen müsse, bekommt man nichts“, begründeten die Sozialdemokraten ihre Ablehnung vor zwei Jahren. Die übrigen Fraktionen sind dagegen überzeugt vom Konzept. Sie erhoffen sich eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raumes, in dem keiner einen Anspruch auf einen privaten Stellplatz habe. 

52 Stellplätze weniger in der Sömmeringstraße

Die Zahl der Stellplätze wird durch das Bewohnerparken ohnehin leicht reduziert. Zum einen, weil die Parkscheinautomaten keinen Platz auf den Gehwegen beanspruchen sollen, sondern in den Bereichen aufgestellt werden, wo Autos parken. Zum anderen wird die Einführung des Parkkonzepts genutzt, um mehr Barrierefreiheit in den Straßen zu schaffen. Meist, indem das lange geduldete Gehwegparken eingeschränkt wird.

Die davon am stärksten betroffene Straße ist die Sömmeringstraße. Hier entfallen 52 Stellplätze. In der parallel verlaufenden Keplerstraße werden 26 Stellplätze gestrichen. Auch in der Reisstraße, die beide Straßen verbindet, soll es künftig zehn Abstellmöglichkeiten weniger geben. Im gesamten Gebiet entfallen durch die Einführung des Bewohnerparkens 165 Stellplätze.

An der Venloer zahlen Parkausweis-Besitzer dennoch

Künftig werden 1750 Stellplätze bewirtschaftet. Unterschieden wird zwischen Kurzzeit- und Langzeitparkplätzen sowie Ladezonen. In letzteren ist Parken nur zu bestimmten Zeiten von abends bis frühmorgens erlaubt. Wer einen Parkausweis besitzt, kann sein Auto auf Stellplätzen, die mit einem roten Punkt gekennzeichnet sind, rund um die Uhr kostenlos abstellen. Stellplätze ohne roten Punkt gibt es vorwiegend entlang der Venloer Straße. Hier müssen auch Besitzer von Bewohner-Parkausweisen Gebühren bezahlen.

Berechtigt, einen Parkausweis zu beantragen sind Anwohnerinnen und Anwohner, die in den Parkgebieten wohnen, amtlich gemeldet sind und über keinen privaten Stellplatz verfügen. Auch Anwohner, die in Ehrenfeld gemeldet sind und ein nicht auf sie zugelassenes Fahrzeug ständig nutzen, können einen Bewohnerparkausweis für das Fahrzeug erhalten.

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