Mit InstrumentenKölner Ex-Wise-Guys-Sänger veröffentlicht erstes Solo-Album

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Sänger Daniel Dickopf vor den Kranhäusern am Rhein

Sänger Daniel Dickopf vor den Kranhäusern am Rhein

  • Seit 35 Jahren steht Daniel „Dän“ Dickopf auf der Bühne. Lange Zeit mit der A-Cappella-Band Wise Guys, mittlerweile mit der Nachfolgeband Alte Bekannte.
  • Nun hat er sich einen langgehegten Wunsch erfüllt: das erste eigene Solo-Album. Und dieses Mal sogar mit Instrumenten.
  • Mit uns hat Dickopf über die vergangene Wise-Guys-Zeit und die Entstehung seines neuen Albums während der Corona-Krise gesprochen.

Köln – Er feiert im Oktober seinen 50. Geburtstag und steht seit 35 Jahren auf der Bühne – zumeist ohne Instrumente. Daniel „Dän“ Dickopf zählte zur Urformation der A-Cappella-Gruppe Wise Guys und gründete nach deren Aus vor drei Jahren die Nachfolgeband Alte Bekannte. Doch während er mit denen derzeit an den Liedern für eine neue CD arbeitet, die unter dem Titel „Bunte Socken“ wohl im Herbst veröffentlicht werden soll, hat er sich quasi nebenher einen langgehegten Wunsch erfüllt.

Nach den Sommerferien erscheint sein erstes Solo-Album „Erzähl mir die Geschichte“, für das er seine Lieblingssongs aus vergangenen Wise-Guys-Zeiten – 18 Titel aus den Jahren 1997 bis 2015, die er selbst geschrieben hatte – neu aufgenommen hat. Allerdings diesmal mit befreundeten Studiomusikern um Produzent und Keyboarder Christian Kock und auf richtigen Instrumenten.

Lieder von Homeoffice zu Homeoffice hin und hergeschickt

Das war in Corona-Zeiten gar nicht so einfach. Viele Lieder wurden von Homeoffice zu Homeoffice hin und hergeschickt. Eingesungen hat Dickopf die Titel nach und nach im Dabbelju-Studio in der Südstadt.

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Rechtzeitig zum Beginn der Sommerferien gibt es vorab bei Youtube schon mal ein Video zu „Jetzt ist Sommer“ – mit aktuellen Bildern und altem Filmmaterial aus dem Wise Guys-Archiv.

„Ich habe dieses Lied vermutlich tausend Mal bei Konzerten auf der Bühne gesungen – und trotzdem singe ich es auch heute noch gerne. Meistens als Zugabe mit den Alten Bekannten. Das Lied zündet sofort“, sagt Dickopf beim Gespräch auf einer Bank auf den Poller Wiesen. Ungefähr dort, wo die Wise Guys 2007 ihren größten Auftritt hatten: vor 70.000 Besuchern beim evangelischen Kirchentag.

Das Positive aus der Wise-Guys-Zeit rausholen

„Da kommen schon Erinnerungen hoch.“ Aber darum geht es ihm auch bei dem gesamten Album. „Ich will für mich noch einmal das Positive aus der Wise-Guys-Zeit rausholen, auch wenn das am Ende nicht immer schön war, eher sehr chaotisch. Aber das ist alles inzwischen mehr oder weniger abgewickelt.“

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Mit 15 Jahren spielte Dickkopf E-Bass und träumte von einer Karriere als Rockstar. Doch dann kam er von diesem Weg ab und mit seinen Schulfreunde hin zum A-Cappella-Gesang. „Das war damals sehr exotisch. Aber wir sangen ja auch alle im Schulchor.“

Trotz A-Cappella-Band eine Form mit Instrumenten im Kopf

Nun also die Rückkehr zu einer „richtigen Band“, zumindest zeitweise. „Beim Komponieren hatte ich immer schon sehr häufig auch eine Form mit Instrumenten im Kopf, aber da wir ja eine A-Cappella-Band waren, klang das Ergebnis immer irgendwie anders. Bei fünf Stimmen ohne Instrumente sind die Gestaltungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt. Musikalisch hat mir schon mal eine Gitarre oder ein Schlagzeug gefehlt.“

So würde der Sommer-Titel mit den Bläsern jetzt „so richtig grooven“ und wenn man zu „Traum vom Meer“ nun die Klavier-Begleitung höre, „gehe einem doch das Herz auf“. Auch ein Titel wie „Deutscher Meister“ sei zwar musikalisch nicht so interessant, müsse für ihn als FC-Fan aber dabei sein ebenso wie ein Duett mit Rapper Mo-Torres: „Köln ist einfach korrekt“.

Ob es diese Lieder in der neuen, instrumentierten Form auch mal live zu hören gibt steht noch nicht fest. „Lust dazu hätte ich schon. Und in der Volksbühne am Rudolfplatz könnte ich mir das sehr gut vorstellen.“

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