Nur noch vier SpielstandorteRat verschärft Regeln für Straßenmusiker am Dom

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Straßenmusiker

Am Dom werden Spielorte für Straßenmusiker eingeschränkt.

  • Seit Jahren beklagen sich Anwohner und Einzelhändler im Umfeld des Doms über die Lautstärke von Straßenmusik.
  • Statt niveauvoller Straßenkünstler habe sich eine Szene gebildet, die Bezirksbürgermeister Hupke „knallharte organisierte Bettelmusik“ nennt.
  • Jetzt hat der Rat die Regeln für Straßenmusiker rund um den Dom verschärft. Es darf nur noch an vier Plätzen gespielt werden.

Köln – Die Regeln für Straßenmusiker rund um den Dom werden verschärft. Wie der Rat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag entschied, sollen die Musiker bald nur noch an vier markierten Orten vor der Kirche spielen dürfen.

Vorgesehen sind Orte am Roncalliplatz, an der Domplatte/Domkloster, dem Bahnhofvorplatz sowie am Domhof/Museum Ludwig. Auf diese Weise will die Stadtverwaltung die Belastung durch Straßenmusik vor dem Dom eindämmen. Das Projekt soll binnen zwei Jahre getestet und möglicherweise verlängert werden.

Messanlagen werden installiert

Lärmgutachter hatten Spielstandorte ermittelt, die in Lage und Entfernung zueinander so angeordnet sind, dass sie schalltechnisch nicht konkurrieren. Außerdem werden Messanlagen installiert, die überprüfen, ob die zulässigen Lärmwerte eingehalten werden. Geschieht das nicht, erhält das Ordnungsamt eine automatische Mitteilung und kann die Musiker kontrollieren. Diese Neuerung zieht auch eine Änderung der Stadtordnung nach sich. Denn derzeit ist darin die zulässige Entfernung zwischen Spielstandorten nicht geregelt. Auch die Lautstärke kann bisher nicht festgestellt und geahndet werden.

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Seit Jahren beklagen sich Anwohner und Einzelhändler im Umfeld der Kathedrale über die mitunter extreme Lautstärke von Straßenmusik. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) beschreibt die Situation so: „Die Musik ist den Menschen, die dort arbeiten, nicht mehr zumutbar. Da wird man völlig verrückt.“

Dom befürwortet Beschluss

Statt niveauvoller Straßenkünstler habe sich vor dem Dom eine Szene gebildet, die Hupke „knallharte organisierte Bettelmusik“ nennt. Mit den neuen Regeln haben die Anrainer und die Stadt nun die Möglichkeit, sich zu wehren. Hupke forderte auch eine Art Tüv, um Straßenmusiker zu testen. „Wir brauchen das dringend, sonst wird Köln nicht mehr die wunderbare Straßenmusik von einst haben.“

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Auch im Dom ist man mit der Entscheidung zufrieden. „Als Hohe Domkirche begrüßen wir dieses Pilotprojekt ausdrücklich“, sagt Domdechant Robert Kleine. „Die große Zahl der Straßenmusiker im Domumfeld mit immer gleichem Repertoire, zunehmender Lautstärke und von unterschiedlichster Qualität ist ein großes Ärgernis.“ Kleine hofft, dass die neuen Regelungen dazu beitragen, dass im Domumfeld „akustisch etwas mehr der Würde Rechnung getragen wird, die unsere Kathedrale verdient“.

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