Mit Telefonterror weichgekochtKölner Seniorin von Trickbetrügern um Vermögen gebracht

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Symbolbild

Köln – Mit einem „siebenstündigen Telefonterror und 30 Anrufen“ haben Betrüger, die sich als Polizisten ausgaben, den gesamten Schmuck einer Seniorin erbeutet. Die ausgeklügelte Betrugsmasche, mit der die Täter ihr Opfer regelrecht weichkochten, hat die 78-Jährige am Dienstag eine erhebliche Summe gekostet, wie ein Polizeisprecher sagte. Gegen 9 Uhr rief eine Frau bei der Kölnerin an, die sich als deren Tochter ausgab. Die Frau soll am Telefon gesagt haben, sie sei in Geldnot, weil sie ein Grundstück gekauft habe. Als die Seniorin misstrauisch wurde, habe die vermeintliche Tochter das Gespräch beendet, hieß es von der Polizei. Wenig später habe ein angeblicher Beamter des Landeskriminalamts (LKA) angerufen, der die Seniorin in ihrem Misstrauen bestätigte und vorgab, kurz zuvor das betrügerische Telefonat mitgehört zu haben.

Nun habe der vorgebliche LKA-Beamte die Seniorin um Unterstützung gebeten, um die Täterin zu fassen. Als die Angerufene auch gegenüber dem angeblichen LKA-Beamten misstrauisch wurde, folgte Teil Drei des Betrugs: Der Polizist gab vor, den Hörer aufzulegen und forderte die Seniorin auf, den Notruf 110 zu wählen. Dieser Aufforderung kam die 78-Jährige nach – allerdings ohne das Telefonat ihrerseits durch Auflegen zu beenden. Als sie nun die 110 wählte, hatte sie wieder einen der Betrüger am Apparat. Letztlich holte die Seniorin Bargeld und ihren gesamten Schmuck aus ihrem Bankschließfach. Die Betrüger hatten ihr zuvor am Telefon Zeitpunkt und Ort der Übergabe mitgeteilt.

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Die Wertsachen und Geldscheine steckte das Opfer der Absprache entsprechend in eine Tasche und deponierte diese hinter den Hinterreifen eines Autos, das rechts neben ihrer Einfahrt geparkten war. Der vorgebliche LKA-Beamte soll zuvor am Telefon gesagt haben, dass das ein Zivilauto der Polizei sei, das die Beamten dort abgestellt hätten. Nachdem die Frau wieder in ihrer Wohnung war, meldete sich der falsche LKA-Beamte abermals am Telefon, dankte ihr für ihre Mithilfe und sagte, die Täterin sei gefasst worden. Ein Kollege sei auf dem Weg, um ihr die Wertsachen wiederzubringen. Als über eine Stunde nichts passierte, rief die 78-Jährige die echte Polizei.

Schmuck und Bargeld waren weg, die echten Beamten teilten ihr mit, dass sie soeben betrogen wurde. Trickbetrüger erbeuten mit unterschiedlichen Maschen in Köln jährlich Millionensummen.

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