Verbindungen in die TürkeiFalscher Polizist nimmt Kölner Rentner 100.000 Euro ab

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Rentner sind häufig Opfer der perfiden Maschen von Betrügern.

Köln – Ein 36-jähriger Betrüger, der sich gegenüber Senioren als falscher Polizist ausgab, ist vor dem Landgericht zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte hatte in dem Prozess, der vor vier Wochen begann, zugegeben, als Mitglied einer von einem Callcenter in der Türkei stationierten Bande aus gehandelt zu haben. Er habe unter den einzelnen Bandenmitgliedern die Kommunikation untereinander ermöglicht und war für den Beutetransfer an die im Ausland sitzenden Hintermänner zuständig gewesen, stellten die Richter im Urteil fest.

Senioren wird Bedrohung vorgegaukelt

Gegenüber den hochbetagten Senioren hatte die Bande am Telefon ein derart realistisches Bedrohungs-Szenario entworfen, dass die alten Leute sämtliche Bedenken über Bord warfen, aus Angst ihr Vermögen sei in Gefahr. Einem Opfer war beispielsweise stundenlang und teilweise über mehrere Tage vorgespielt, er sei in den Fokus einer rumänischen Einbrecherbande gelangt, die gemeinsame Sache mit seiner Hausbank mache.

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Betrüger spielen angebliche Telefonmitschnitte vor

Der Senior wurde auf diese Weise dazu gebracht, sein komplettes Vermögen in der Nähe seiner Wohnung zu deponieren in der irrigen Annahme, alles geschehe mit Wissen der Polizei, die die Ermittlungen leite. Ein anderes Mal spielten die Täter den Senioren angebliche Telefonmitschnitte von Sparkassen-Mitarbeitern vor mit vermeintlich belastenden bzw. betrügerischen Aussagen.

Ein zur Tatzeit 80-jähriger Mann wurde auf diese Weise um rund 100.000 Euro geprellt. Die Gesamtschadenssumme bezifferte das Landgericht im Urteil mit mehr als 200.000 Euro.

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