Füße auf den Sitz gelegt19-jähriger Kölner in Zug verprügelt

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Zug der Deutschen Bahn

Symbolbild

Köln – Schädelprellung, blutige Nase, geplatzte Lippe und eine zerbrochene Brille: Solcherart derangiert kehrte ein 19-jähriger Mann mit Behinderung am frühen Abend an einem Samstag im Juli vergangenen Jahres zu seiner Mutter nach Hause zurück. Er hatte im Regionalexpress im Streit um einen Sitzplatz die Konfrontation gesucht und den Kürzeren gezogen.

Er hatte es sich gemütlich gemacht, die Beine lang ausgestreckt und die Füße auf den Sitz gegenüber gelegt. Damit zog er den Unmut eines Sitznachbarn auf sich. „So was gehört sich doch nicht. Die Schuhe sind doch dreckig. Da legt man doch was drunter“, empörte sich sein Gegenüber, der sich jetzt wegen Körperverletzung verantworten musste.

Prozess in Köln: Angeklagter war bei Tat alkoholisiert

Denn ein Wort ergab damals das andere und der Angeklagte, mit mehr als zwei Promille ziemlich alkoholisiert, war so empört über das „ungebührliche Verhalten“ des jungen Mannes, dass er aufstand und ihm drei Kopfnüsse verpasste. Er habe in Notwehr gehandelt, sein Gegenüber habe ihn zuerst attackiert, behauptete er auf der Anklagebank.

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Ein unbeteiligter Augenzeuge erinnerte sich zu Gunsten des Opfers: „Der junge Mann hatte die Füße auf seinen Rucksack gelegt.“ Den Angeklagten hatte er als „den eigentlichen Aggressor“ in Erinnerung.

Prügelei nach Kneipentour in Köln

„Das musste alles gar nicht sein. Bin eher der ruhige Typ“, sagte der Angeklagte zu den Vorwürfen. Dabei hätte er zuvor mit seinem Kumpel „so einen schönen Tag gehabt“. Auf Nachfrage gab er an: „Erst zum Dom und dann ein Zug durch die Gemeinde. Früh, Gaffel, wir haben sämtliche Brauhäuser in der Altstadt besucht.“ Das Gericht nahm ihm die Notwehrsituation nicht ab: „Sie waren der Verursacher des Geschehens.“ Das Urteil für den bisher sich straffrei verhaltenden 56-jährigen Arbeiter: 400 Euro Geldstrafe.

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