Kommentar zu IntensivzahlenFür eine Bewertung der Lage braucht es den Blick zurück

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Medizinisches Personal in Schutzkleidung arbeitet auf einer Intensivstation.

  • 28 von 300 Intensivbetten sind in Köln zurzeit noch frei.
  • Ob dieser Wert mit denen aus Vorjahren in Köln vergleichbar ist, lässt sich nicht nachvollziehen.
  • Die Zahlen fehlen in der Statistik der Feuerwehr.

Köln – Wir schauen nach vorne, nicht nach hinten. So formuliert es Feuerwehrchef Christian Miller und gemeint ist die Belegung der Intensivstationen in den Kölner Kliniken (hier lesen Sie mehr) – immerhin ist eine drohende Überlastung dieser Intensivstationen durch zu viele Corona-Patienten der zentrale Grund für alle schon geltenden oder noch drohenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

Doch die Zahlen der Vorjahres-Belegung der Intensivstationen, also noch völlig ohne Corona, liegen laut Feuerwehr schlicht nicht mehr vor. Dabei wäre ein Vergleich durchaus sinnvoll. Denn, so hatte es Kölns Chef-Notarzt Alex Lechleuthner noch am Donnerstag ausgedrückt (hier lesen Sie mehr), es seien ja die Häuser jeden Winter rappelvoll. Und man habe auch ohne Corona schon immer Patienten verlegen müssen.

Experten sehen deutliche Verschärfung der Situation

Das kann man durchaus so lesen, als sei die momentane Lage irgendwie doch nichts Besonderes. Dabei unterscheidet sie sich nach Aussage zahlreicher Experten deutlich von der Situation in den Jahren vor Corona, in denen man es im Winter lediglich mit der normalen Grippe zu tun hatte. Was gilt also?

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Es ist eben immer auch eine Frage der Kommunikation. Klare, nachvollziehbare Aussagen sind vor allem in Krisensituationen unabdingbar. Und sie werden in Zeiten, in denen mancher schon daran zweifelt, dass es Corona überhaupt gibt, umso wichtiger. Stadt, Feuerwehr und die Krankenhäuser arbeiten seit Beginn der Krise unter Extrembedingungen. Um das zu erkennen und zu bewerten, braucht es aber auch den Blick zurück. 

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