Inklusives KultureventKölner Festival Sommerblut startet im Mai

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Auf dem Festivalgelände „Gather Town“ können sich Besucherinnen und Besucher digital treffen.

Köln – Liliane Koch, Ruby Behrmann und Theresa Mielich warfen zuerst einen Blick ins Lexikon, als sie vom Motto des 20. Sommerblut-Kulturfestivals („Natur“) erfahren haben. Und das brachte sie auf die Verbindung von Natur und Geburt. Mit Blick auf die Corona-Pandemie wollten sie sich aber lieber mit dem genauen Gegenteil der Geburt beschäftigen: dem Tod. Zusammen mit der Bestatterin Claudia Jäckel haben sie eine Art „Bestattungs-Vorsorge-Beratung“ erarbeitet. Zuschauerinnen und Zuschauer werden bei der Sommerblut-Eigenproduktion „Besser sterben – Eine Kaffeefahrt mit dem Tod“ auf einer virtuellen Busreise mit Fragen wie „Sarg oder Urne?“ konfrontiert. „Der Tod gehört zu den natürlichsten Dingen auf der Welt und trotzdem wird er meistens abgeschoben“, erklärt Jäckel. Die Performance soll daran etwas ändern – und dem schweren Thema mit Leichtigkeit entgegentreten.

Den Grüngürtel entdecken

Sommerblut, das Kölner Festival der Multipolarkultur, ist eines der größten inklusiven Kulturfestivals in Deutschland. Ab dem 7. Mai und bis Dezember gibt es eine Reihe von Veranstaltungen mit Theater, Tanz und Performance zum Thema Natur. Im Mai werden diese noch online stattfinden, später dann dem Plan nach auch vor Ort.

Im Juni gibt es beispielsweise die Möglichkeit, den Äußeren Grüngürtel neu zu entdecken. „Biotopia – Ein Mynzel“ ist eine Koproduktion des Sommerblut- Festivals mit dem Theater im Bauturm unter der Regie von Frederik Werth. Neben Audio-Eindrücken, die die Besucherinnen und Besucher über Kopfhörer erfahren, sollen auch verschiedene Künstlerinnen und Künstler vor Ort Teil der Performance sein.

Schwerpunkt Depressionen

Weitere Veranstaltungen des diesjährigen Sommerblut Festivals sind zum Beispiel die Performance „Unter Wasser lächeln“ mit dem Themenschwerpunkt Depressionen, die virtuelle Fotoausstellung „Bewegte Körper“ oder die Dokumentation „About Laura Murphy“ vom Circus Dance Festival, der sich mit dem weiblichen Körper auseinandersetzt. Außerdem findet am 15. Mai eine Jubiläumsgala in der Kölner Philharmonie statt. Dafür werden Solidaritätstickets verkauft, die die freischaffenden Künstlerinnen und Künstler des Festivals unterstützen sollen.

Neben der Natur spielt beim Sommerblut Kulturfestival auch das Thema Begegnung eine Rolle. Deshalb wurde ein virtuelles Festivalgelände entwickelt, auf dem sich die Besucherinnen und Besucher wie in einem Videospiel mit Avataren bewegen können. Auf „Gather Town“ sind auch direkte Gespräche möglich, ähnlich den Break-Out-Sessions von Zoom, sobald sich zwei Avatare in der digitalen Welt in der Nähe voneinander aufhalten. So können sich Besucher vor und nach Veranstaltungen miteinander austauschen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auf der Webseite des Sommerblut Festivals. (anm)

KStA abonnieren