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ChorweilerUnlimited Voice Company aus Worringen feiert 30 Jahre auf großen und kleinen Bühnen

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Die Proben führt der Chor zurzeit in Räumen im Pfarrzentrum der benachbarten katholischen Gemeinde durch.

Die Proben führt der Chor zurzeit in Räumen im Pfarrzentrum der benachbarten katholischen Gemeinde durch.

Ursprünglich inspiriert von einem 90er-Jahre-Trend, steht der Gospel-Chor der Hoffnungsgemeinde seit 30 Jahren erfolgreich auf der Bühne.

Sie standen gemeinsam schon für Friedensnobelpreisträger und den Dalai Lama auf der Bühne und sangen bereits im Rhein-Energie-Stadion vor 40 000 Menschen: Die Unlimited Voice Company, der Gospel-Chor der Evangelischen Hoffnungsgemeinde, feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Um diesen Meilenstein gebührend zu feiern, hatte sich die Sänger-Truppe ein eigenes Konzert in der Kantine spendiert – und offensichtlich hat sie im Kölner Norden viele Fans, denn der Termin am 2. November war bereits mehrere Wochen im Voraus ausverkauft.

Als Gründungstag gilt bei den Chormitgliedern der Auftritt auf dem evangelischen Kirchentag 1995 in Hamburg, doch die Wurzeln des Chores reichen bis in die 1980er Jahre zurück, als Gerald Meier, bis heute Chorleiter der Unlimited Voice Company, die Leitung des Kinder- und Jugendchors der Gemeinde übernahm, in dem Sechs- bis Zwölfjährige miteinander sangen.

Der Chor beim Proben.

Der Chor beim Proben.

Vom Kammerchor zum Gospel-Fieber

„Ich hatte dann in den 1990ern eigentlich die Idee, mit den älteren Mitgliedern einen Jugend-Kammerchor zu gründen“, sagt Meier. „Ich wollte mit ihnen Lieder von Brahms, leichte Bach-Sätze und ähnliches singen“. Dass es anders kam, liegt auch an einem gemeinsamen Kino-Besuch. „Damals lief der Film ‚Sister Act‘ mit Whoopi Goldberg im Kino, durch den der Musikstil des Gospels in Deutschland erstmals eine größere Bekanntheit erreichte. Den hatten wir uns nach einem gemeinsamen Kino-Besuch angesehen und danach stand für die Jugendlichen fest: Das wollen wir auch“, erinnert sich Meier. Durch eine Spende aus dem Kostümfundus des Opernhauses mit sackleinernen Kutten ausgestattet, studierten sie gemeinsam den klassischen Gospel-Song „Oh Happy Day“ ein. „Anschließend haben wir sofort gesagt: Das ist das, was wir wollen, das machen wir!“, sagt Meier.

Inzwischen können Meier und seine Mitmusiker auf einige aufsehenerregende Auftritte zurückblicken: Der Auftritt für den Dalai Lama in der Halle Münsterland fand 1998 statt, zum zehnjährigen Jubiläum traten sie im Kölner Gloria auf. 2006 sangen sie mit den „Harlem Gospel Singers“ und der Gospel-Legende Queen Esther Marrow in der Kölner Philharmonie und ihr größter Auftritt im Rhein-Energie-Stadion fand im Rahmen des katholischen Weltjugendtages statt. „Aber oft genug wachsen uns die kleineren Auftritte viel mehr ans Herz als die großen Events“, sagt Meier, „Bei einem anderen Kirchentag etwa haben wir einmal in einem Zirkuszelt gespielt, vor gut 20 oder 30 Leuten“.

Nicht nur Meier, auch viele der ehemals jugendlichen Mitglieder sind dem Chor treu geblieben – nach Studium und Auslandsaufenthalten treffen sich die inzwischen Berufstätigen immer noch einmal die Woche, um Songs und Choreografien einzustudieren. „Es ist einfach das schönste Hobby der Welt, gemeinsam mit anderen zu singen“, findet etwa Marco, der erst vor drei Jahren zum Chor dazu stieß. Damit liegt er ganz auf Maiers Wellenlinie: „Vor allem anderen muss das Singen Freude bereiten“, sagt dieser.