Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Letztes Konzert in Köln bis 2025Milow spielt beim „Open Airport“ Best-of und verspricht neues Album

Lesezeit 4 Minuten
Milow auf der Bühne in der Kölner Lanxess-Arena.

Der belgische Singer-Songwriter Milow kommt im August wieder nach Köln. (Archivfoto)

Der „Ayo Technology“-Sänger Milow will sich nach diesem Sommer neuer Musik widmen, er verrät in welche Richtung das neue Album gehen könnte.

Sein letztes Konzert in Köln ist noch keine drei Monate her, aber schon in knapp drei Wochen kommt Milow zurück. Am 11. August spielt der Singer-Songwriter beim „Open Airport“-Festival am Flughafen Köln/Bonn. Das könnte sein letztes Konzert in Köln für eine Weile sein: Nachdem er in den vergangenen Monaten seit der Corona-Zwangspause viel live gespielt hat, wolle er sich wieder auf neue Musik konzentrieren – und deshalb voraussichtlich erst 2025 auf die Bühnen zurückkehren, verrät der Belgier im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Beim „Open Airport“-Festival spielt Milow als Headliner neben der Synthiepop-Band Alphaville, dem deutschen Popsänger und Songwriter Johannes Oerding und kölschen Bands wie Kasalla und Eldorado. Die Konzerte vom 11. bis zum 20. August finden wie schon in den vergangenen beiden Jahren auf einer eigens für die Veranstaltung hergerichteten Open-Air-Fläche statt, die einen Rundumblick auf den Flughafen bietet.

Köln: „Ayo Technology“-Sänger Milow bei „Open Airport“-Festival

Für Milow, der eigentlich Jonathan Vandenbroeck heißt, seien Konzerte in Köln immer etwas Besonderes. Der 42-Jährige feierte seine ersten Erfolge 2007 mit „You Don’t Know“ und wenig später mit seiner Akustik-Coverversion von 50 Cents „Ayo Technology“.  2009 spielte er das erste Mal in Köln, als Support von James Morrison. Daran könne er sich noch genau erinnern: „Das Publikum war so nett.“ Nur drei Monate später konnte er sein erstes eigenes Konzert hier spielen – seitdem sei Köln Station bei jeder Clubtour.

Beim „Open Airport“ dürfen seine Fans sich auf eine Mischung aus neuen und alten Songs freuen: „Es wird wahrscheinlich eher ein Best-of-Konzert“, sagt Milow. Zwischen den Songs dürfen Fans persönliche Ansprachen erwarten – teils auch auf Deutsch. Der Singer-Songwriter legt bei Konzerten einen hohen Wert auf die Beziehung zum Publikum und die lasse sich leichter aufbauen, wenn er die jeweilige Landessprache spreche: „Kommunikation ist immer so wichtig auf Konzerten.“ In Frankreich spricht er französisch, in Holland holländisch und seit seiner Teilnahme bei der Vox-Show „Sing meinen Song“ 2019 spricht er auch deutsch. „Zwischen den Sprachen wechseln zu können, ist eine Superkraft für einen europäischen Künstler.“

Zwischen den Sprachen wechseln zu können, ist eine Superkraft für einen europäischen Künstler.
Milow

Im Frühjahr 2022 veröffentlichte Milow sein letztes Album „Nice To Meet You“, das er im Lockdown in Belgien produziert hat. Allein dadurch sei es ganz anders als vorige Alben, die er in seiner zweiten Heimat in Los Angeles geschrieben hat. Die Veröffentlichung verzögerte sich, er schrieb weitere Songs, weil er nicht live spielen konnte und brachte deshalb direkt im Frühjahr 2023 die EP „Great To Know You“ raus. Es sei komisch gewesen, seine neuen Songs wie „ASAP“, „Whatever It Takes“ und „DeLorean“ im Radio zu hören, aber kein Live-Feedback zu bekommen. Durch die Bühnen-Auftritte und Reaktionen vom Publikum wisse er immer, warum er Musik mache. Die „Nice To Meet You“-Songs sind größtenteils Up-tempo, tanzbar. „Das ist schon fast ironisch, weil sie in der Pandemie entstanden sind. Aber es war für mich ein Weg, um hoffnungsvoll zu bleiben.“

Sein nächstes Album werde wahrscheinlich wieder ganz anders, Milow schreibe schon an verschiedenen Songs. Das seien aber nur erste Ideen, bis zum Album müssen sich Fans noch gedulden. Diese kreative Phase, in der es eigentlich keinen Druck zum Schreiben gibt – schließlich ist Milow derzeit noch auf Tour und es gibt noch kein Veröffentlichungsdatum für neue Musik – gefalle ihm immer am meisten. „Es werden wahrscheinlich weniger Pop-Songs, vielleicht wird es mehr folky wie in den frühen Jahren.“

Klar sei aber, dass weitere Alben kommen. „Viele Leute in meinem Umfeld fragen, warum ich weiter Platten veröffentliche. Heute würde niemand mehr auf volle Alben warten. Aber sie repräsentieren immer zwei bis drei Jahre meines Lebens und wenn ich es mir zehn Jahre später anhöre, katapultiert es mich zurück in diese Zeit.“ Für Milow, der sonst selten zurückschaue, seien seine Musikalben also das, was für andere die alten Fotoalben im Regal sind. Eine nostalgische Reise.