Eingangstor zur StadtNeuer Anlauf für ein Hochhaus in Köln am Ende der A57

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Hochhaus Ehrenfeld Neu

So könnte ein neues Hochhaus gegenüber dem Herkuleshochhaus (links) aussehen.

Köln – Im Masterplan von Albert Speer nimmt das Areal zwischen Innerer Kanalstraße, Gleisdreieck und Herkulesstraße/Autobahn 57 eine bedeutende Rolle als Eingangstor zur Stadt ein. Passiert ist dort bislang allerdings nichts, was vor allem mit den Eigentumsverhältnissen zusammenhängt. Die FDP-Ratsfraktion unternimmt jetzt einen neuen Anlauf, um das Gelände zu entwickeln. Dabei könnte ein neues Hochhaus eine zentrale Rolle spielen.

Das Stadtplanungsamt hatte bereits für das Jahr 2012 ein „intelligentes Konzept“ für das Areal angekündigt, das allerdings nie entwickelt wurde. Das Architekturbüro Bergblau hatte damals zudem anlässlich der Architekturausstellung „Plan 12“ in Eigeninitiative einen Entwurf vorgelegt. Auf dem Gelände sollten Büros und Wohnungen entstehen – doch dazu kam es nicht.

Stadt besitzt lediglich eines der drei Grundstücke

Anfang 2014 zerschlugen sich die Pläne, da die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung damals in das Eigentum von Investoren überging. Die Stadt besitzt deshalb lediglich eines der drei Grundstücke auf dem Areal – dort befindet sich die Flüchtlingsunterkunft Herkulesstraße. Das dritte Grundstück gehört dem Land Nordrhein-Westfalen und beherbergt das Finanzamt für Steuerstrafsachen und die Steuerfahndung.

Die FDP will die Stadt nun beauftragen, das gesamte Gelände zwischen Am Gleisdreieck, Herkulesstraße und Innerer Kanalstraße vollständig in städtisches Eigentum oder in das Eigentum einer von der Stadt beherrschten Gesellschaft zu bringen – das könnte etwa die Stadtentwicklungsgesellschaft Moderne Stadt sein. Sollte das kurzfristig nicht oder nicht vollständig möglich sein, soll die Verwaltung mit den übrigen Grundstückseigentümern zumindest eine Vereinbarung über die gemeinsame Entwicklung des Geländes abschließen.

Bau eines neuen Hochhauses am Ende der A57

Die Stadt soll außerdem einen Architektur- und Investorenwettbewerb für den Bau eines neuen Hochhauses am Ende der A57 vorbereiten – die bestehenden Überlegungen des Architekturbüros Bergblau sollen beispielhaft einbezogen werden.

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Das Hochhaus und das gegenüberliegende Herkuleshochhaus würden an dieser Stelle ein Eingangstor zur Innenstadt bilden. Vorstellbar wäre ein Hochhaus in Umfang und Höhe des Triangle-Turms in Deutz, der 103 Meter hoch ist und über 28 Geschosse verfügt. Geprüft werden soll darüber hinaus, ob sich der Standort für den Bau von Wohnungen, einer Schule und einer Kindertagesstätte eignen würde.

Die Stadtverwaltung soll außerdem eine Machbarkeitsstudie zur Überdeckelung der A57 in diesem Bereich in Auftrag geben. So ließen sich die angrenzenden Bereiche mit dem Inneren Grüngürtel verbinden. „Das Gelände ist absolut mindergenutzt und schreit nach einer Aufwertung“, sagt FDP-Fraktionschef Ralph Sterck. Das neue Hochhauskonzept, das die Stadt derzeit entwickelt, solle seiner Meinung nach am Gleisdreieck ein städtebauliches und architektonisches Ausrufezeichen vorsehen. „Alle drei Grundstücke stehen vor einer Zeitenwende – diese Dynamik muss man nutzen und eine Entwicklung anstoßen, und dafür werden wir bei der politischen Mehrheit werben“, so Sterck.

Vernetzung der Kölner Innenstadt mit Ehrenfeld

Hadi Hand vom Architekturbüro Bergblau vertritt die Ansicht, das mit dem Areal ein neuer Stadtbaustein entstehen könnte, der durch die Verbindung zum Herkulesberg und Mediapark und durch die Überdeckelung der Autobahn auch ein wichtiges Element zur Vernetzung der Innenstadt und Ehrenfeld bilden würde.

Der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats soll über den FDP-Antrag in seiner nächsten Sitzung am 9. September beraten.  

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