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Köln-RodenkirchenHaus Simeon wird abgebrochen

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Vorstand Uwe Ufer

Köln – Zwei neue Seniorenzentren, eine Kindertagesstätte mit 70 Plätzen und der Bau von rund 400 Wohnungen: Was die Diakonie Michaelshoven in den kommenden Jahren plant, kommt einer Umwälzung gleich. Allein in den nächsten zehn Jahren will der soziale Träger auf seinem weitläufigen Gelände 100 Millionen Euro investieren.

Bereits Anfang März ist Baubeginn für die beiden Pflegeheime, die ab Mitte 2015 Platz für jeweils 80 Senioren mit Demenz bieten. Dafür wird das bestehende Seniorenzentrum „Haus Simeon“ abgebrochen. In dem Gebäude aus dem Jahr 1974 wurden zeitweise 300 Menschen betreut. „Solch große Einrichtungen sind heute gar nicht mehr zulässig“, sagt Uwe Ufer, kaufmännischer Vorstand der Diakonie. Zudem sei das Haus nicht barrierefrei. „Unsere Gebäude kommen in die Jahre und entsprechen teilweise nicht mehr den heutigen Standards in der Betreuung“, erläutert Ufer.

Während eines der neuen Heime ein geschlossener Bereich für schwerer Erkrankte sein wird, soll sich das zweite Heim explizit nach außen öffnen. Es wird direkt gegenüber der neuen Gesamtschule Rodenkirchen entstehen und im Erdgeschoss Platz für eine Kita bieten. Die Anbindung ans Viertel, insbesondere an das Sürther Feld, ist auch ein Leitgedanke für die geplante Wohnbebauung. Ab 2015 sollen zunächst rund 240 Wohnungen entstehen. Geplant ist sozialer Wohnungsbau sowie Betreutes Wohnen. „Die Idee ist, dass Menschen herziehen, die jetzt vielleicht noch fit sind, in einigen Jahren und mit zunehmender Hilfsbedürftigkeit aber unsere Serviceleistungen wie Essensausgabe, Pflege oder medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können“, so Ufer. „Wer so pflegebedürftig wird, dass er nicht mehr alleine leben kann, muss nur die Straßenseite wechseln und bekommt einen Platz in einem unserer Heime.“

Für die Sozialwohnungen dagegen sollen auch junge Familien geworben werden. Ab 2024 könnten in einer dritten Runde noch einmal bis zu 160 Wohnungen entstehen, verteilt auf dem derzeit noch wenig bebauten Geländeteil. „Der Park mit der kleinen Kirche bleibt aber erhalten“, betont Birgit Heide, theologischer Vorstand von Michaelshoven. Kulturveranstaltungen sollen den Park zum Anziehungspunkt auch für die Nachbarn machen. Angesichts der demografischen Entwicklung werde sowohl das Betreute Wohnen als auch Demenz im Alter ein großes Thema in den kommenden Jahren, so die Vorstände. Auch wenn die Summe von 100 Millionen Euro hoch erscheine: Mit einem normalen Bauinvestor sei die Diakonie nicht zu vergleichen. „Uns geht es nicht um die Rendite, sondern um das soziale Anliegen.“ Die Wohnungen sollen auch zur Querfinanzierung anderer Bereiche dienen, die sich finanziell nicht tragen.