i-DötzchenSo anders läuft die Einschulung der Erstklässler in Köln wegen Corona

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Einschulung

Bei Einschulungsfeiern sind in Köln in vielen Schulen nur zwei oder drei Begleitpersonen erlaubt.

Köln – Es ist ein großer Tag für die knapp 10.000 Kölner i-Dötzchen, die sich darauf freuen, endlich lesen und schreiben zu lernen. Aber es ist das zweite Mal, dass die Einschulung keine unbeschwerte Feier wird und der Ernst des Lebens ernster daherkommt. Nicht nur weil die ehemaligen Kita-Kinder ab jetzt Masken tragen müssen. Das beginnt schon bei den Einschulungsfeiern unter Pandemie-Bedingungen: In sehr vielen Kölner Grundschulen werden nur die Eltern mit dabei sein, wenn ihre Kinder von der Schulgemeinde feierlich begrüßt werden. Oma, Opa und Paten müssen vielerorts draußen bleiben.

In der Verordnung des NRW-Schulministeriums für die Einschulungsfeiern hat Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) festgelegt, dass „zwei erwachsene Begleitpersonen“ erlaubt sind. Zusätzlich könnten vollständig Geimpfte und Genesene teilnehmen, schrieb das Ministerium den Schulleitungen. Eine zahlenmäßige Begrenzung ist für diese nicht festgelegt.

Eine Option, von der die allermeisten Schulen allerdings keinen Gebrauch machen. Zu groß ist die Sorge vor dann überfüllten Schulhöfen, auf denen die Abstände nicht eingehalten werden können, und der damit verbundenen Verantwortung für Infektionen gleich zu Schuljahresbeginn. Jede Schule hat daher abhängig von Räumlichkeiten und Schulhofgröße ihr eigenes Konzept ausgearbeitet: viele Schulen – wie die GGS Riphahnstraße in Chorweiler oder die Heideschule in Porz – bleiben bei der strikten Zwei-Personen-Beschränkung. Andere wie zum Beispiel die Nippeser Mathilde-von-Mevissen-Grundschule lassen drei Begleitpersonen zu. „Mehr als 300 Menschen passen mit Abständen nicht auf unseren Schulhof“ begründet etwa Dominique Limbach, Schulleiterin der Nippeser Mathilde-von-Mevissen Grundschule das Vorgehen. Sie und ihr Kollegium haben auf dem Boden des Schulhofs Markierungen angebracht, damit die Abstände korrekt eingehalten werden. Andere Schulen – wie die Lindenbornschule in Ehrenfeld, die Katholische Grundschule Mengenicher Straße erlauben, dass zusätzlich zu zwei Erwachsenen die jüngeren Geschwisterkinder mitkommen dürfen.

Kölner Eltern sind besorgt

Dabei kritisiert der Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule in Weiß, Ralf Hoffmeister, dass den Kindern, die eingeschult werden, vom Land für die Einschulungsfeier kein vorheriger Test vorgeschrieben wurde. Dieser werde lediglich empfohlen, während für die Begleitpersonen die 3G-Regel gelte. Zur Sicherheit wurden dort in vielen Schulen die i-Dötzchen in mehrere Gruppen aufgeteilt, um die Feiergesellschaft überschaubar zu halten.

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Anne Buß, deren Tochter Greta in Bilderstöckchen eingeschult wird, hat Verständnis dafür, dass angesichts der Corona-Lage  neben den Eltern nur die Oma und die kleine Schwester dabei sein können. „Wie sollen die Schulen das denn sonst stemmen?“ Was sie und andere Eltern  umtreibt, ist die Sorge bezüglich der nächsten Monate, eben weil die  Grundschüler durch keine Impfung geschützt werden können und sich derzeit vor allem die Jüngeren infizieren oder als Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt werden. „Man hofft halt irgendwie, dass es gut geht.“

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In den Grundschulen ist wie an allen anderen Schulen Präsenzunterricht geplant – und zwar unabhängig von der Inzidenz. Ab Montag gibt es in allen Kölner Grundschulen zwei so genannte Lolli-Testungen pro Woche. Hierbei handelt es sich um leicht durchführbare gepoolte PCR-Tests, die eine Infektion in der Klasse verlässlich ermitteln. Die Hälfte der Erstklässler-Klassen wird montags und mittwochs getestet, die andere dienstags und donnerstags. Ansonsten sieht die Corona-Schutzverordnung vor, dass Greta und ihre Klass im Klassenraum eine Maske tragen müssen. Auf dem Schulhof gilt dies allerdings nicht – viele haben deshalb den Schulhof vorsorglich in Bereiche für bestimmte Klassenstufen aufgeteilt, um zu viele ungeschützte Kontakte zu minimieren. Wenn sich ein Grundschulkind infiziert hat, werden derzeit standardmäßig nur die Mitschüler, die neben, vor und hinter diesem gesessen haben, in Quarantäne geschickt.

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