Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartetSo bereiten sich KVB und AWB auf den Schneefall in Köln vor

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Schnee liegt auf den Gleisen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) an der Haltestelle „Euskirchener Straße.“

Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch (17. Januar) in Köln und der umliegenden Region. (Archivbild)

Am Mittwoch soll es in Köln schneien. Die KVB hat sich auf heftige Schneefälle eingestellt und ist gut vorbereitet.

Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch (17. Januar) in Köln und der umliegenden Region. Auch für die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ist das eine große Herausforderung.

„Am Mittwoch greift Stufe 2 unseres Winterdienst-Konzeptes“, erklärt KVB-Pressesprecher Matthias Pesch. Rund 100 Mitarbeiter seien dann in einem Extra-Winterdienst eingeteilt. In Stufe 3 könne diese Zahl noch einmal erhöht werden, viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden sich dann freiwillig für diese Extra-Dienste melden.

Schnee in Köln: Deswegen verzichtet die KVB auf ihre Betriebspausen

Stufe 2 sehe laut Pesch verschiedene Maßnahmen im Betriebsablauf der KVB vor: Unter anderem werden die Ausfahrten für die Busse und Bahnen in den Betriebshöfen und Abstellanlagen so schnell wie möglich geräumt, damit die Fahrzeuge aus den Depots ausfahren können. Zudem werden die Haltestellen geräumt, außerdem werden Gleise und Weichen fahrbereit gehalten.

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Bei Vereisungsgefahr der Schienen und Oberleitungen verzichtet die KVB auf ihre üblichen Betriebspausen und fährt auch nachts weiter. „Mit diesen sogenannten Bügelfahrten, bei denen der Stromabnehmerbügel die kalten Oberleitungen durch Reibung und Stromfluss erhitzt, wird ein Vereisen verhindert“, erklärt die KVB.

KVB: Durch Schnee in den Schienen droht Entgleisung

Gefährliche Streckenabschnitte im ganzen Stadtgebiet sollen zudem nur nach einer Überprüfung befahren werden. Grund: Wenn sich Schnee in den Rillen der Schienen sammele oder Schneematsch durch kreuzende Autos in die Schienen und Weichen gepresst werde, könnten Bahnen im schlimmsten Fall entgleisen. Gegebenenfalls müssen die Fahrer vor den betroffenen Abschnitten anhalten, aussteigen und versuchen, den Schnee selbst zu beseitigen. Gäbe es jedoch Zweifel an der Befahrbarkeit, entscheide die Leitstelle, ob weitergefahren werden dürfe oder nicht.

Außerdem hat die KVB bereits in den vergangenen Jahren vorgesorgt, um auch bei einem extremen Wintereinbruch handlungsfähig zu sein. „Im Betriebshof West in Braunsfeld und in einem Außenlager im Niehler Hafen lagern insgesamt 40 Tonnen Salz“, erklärt die KVB. Zusätzlich seien weitere 17 Tonnen an den Strecken in Containern deponiert. Dieser Bestand könne zusätzlich aufgestockt werden. Insgesamt sieben Winteranhänger und 15 Motorbesen mit Schneebürsten, zehn Schneefräsen sowie einen Radlader mit großer Reinigungsbürste ständen zur Verfügung.

AWB seit 6 Uhr mit 670 Kräften in Fahrzeugen unterwegs

Auch die AWB sieht sich gut vorbereitet für den angekündigten Schnee. Man stünde im ständigen Austausch mit den Wetterdiensten, um die aktuellen Bedingungen zu überwachen. Seit 6 Uhr befinden sich laut AWB 670 Einsatzkräfte in 150 Fahrzeugen im Winterdiensteinsatz, um Hauptverkehrsstraßen und wichtige Radwege von Schnee und Eis zu befreien. Aktuell gilt Planstufe eins. Zu den zu räumenden Hauptverkehrsstraßen gehören: 

  • Innerstädtische Querverbindungen, zum Beispiel Kölner Ringe, Innere und Äußere Kanalstraße
  • Ein- oder Ausfallstraßen wie die Venloer Straße, Aachener Straße oder Bergisch Gladbacher Straße
  • Die Radwege auf den Rheinbrücken sowie die wichtigsten Rad-Querverbindungen innerhalb der Stadt.

Anschließend, das wäre Planstufe zwei, richtet sich der Fokus auf wichtige Zufahrtsstraßen zu Wohngebieten.

Parallel zum maschinellen Winterdienst findet der manuelle Winterdienst an Fußgängerüberwegen, Wegeverbindungen und rund 1200 Bushaltestellen statt. 380 Mitarbeitende streuen Granulat und schippen oder fegen losen Schnee zur Seite.

Heute Abend sind laut AWB rund 20 Fahrzeuge im Einsatz, um die Brücken und großen Hauptstraßen schnee- und eisfrei zu halten.

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