Die Rundfahrt-Hauptsaison auf dem Rhein beginnt an diesem Wochenende. Das Schifffahrtsunternehmen KD hat gleich mehrere gute Nachrichten.
„Das klassische Schnitzel bleibt natürlich“So will sich die Köln-Düsseldorfer neu aufstellen
Lesezeit 3 Minuten
Das KD-Schiff „Rhein-Energie“ vor dem Kölner Panorama
Copyright: Dirk Borm
Zum Start in die Hauptsaison an diesem Wochenende gibt es gute Nachrichten von der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt (KD): Die Nachfrage nach Rheintouren ist sehr groß und das Charter-Geschäft läuft besser denn je. Thomas Günther, Leiter der Finanzen bei der KD, sagt: „Für 2023 sind schon 90 Prozent der eingeplanten Charter-Buchungen abgeschlossen. Und auch im Ausflugs- und Rundfahrten-Bereich ist die Nachfrage sehr gut. Die Menschen haben ganz offensichtlich Nachholbedarf nach der Pandemie.“
Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Für dieses Jahr ist ein Umsatz von 34 Millionen Euro prognostiziert, damit wäre das Niveau von 2019 fast wieder erreicht. Der erwartete Gewinn liegt bei drei Millionen Euro und wäre damit fast doppelt so hoch wie 2019. Insgesamt ist der Gewinn bereits seit 2017 stetig gewachsen. „Die KD steht sehr, sehr gut da“, so Günther.
KD-Fahrten bei Firmenfeiern und Messeveranstaltungen beliebt
Deshalb will man nun auf Wachstum setzen. „In den nächsten fünf Jahren wollen wir 57 Millionen Euro investieren.“ Zum Beispiel in den Kauf neuer Schiffe oder die Einrichtung von E-Tankstellen an den Anlegebrücken. Möglich sei diese Investition zum Beispiel durch Erträge aus der Vermietung von Landebrücken und durch Kooperationen mit Mitbewerbern – etwa den Viking-Flusskreuzfahrten. Eine sichere Einnahmequelle sind vor allem die Event- und Charterfahrten zum Beispiel für Firmenfeiern, Messe- oder Kulturveranstaltungen, für die ein komplettes Schiff vermietet wird.
Diese Sparte bringt inzwischen die Hälfte der Gesamteinnahmen und wird nach Einschätzung von Günther noch weiter wachsen. „Die KD ist damit wetterunabhängig geworden.“ Denn anders als bei den Ausflugsfahrten sei bei diesen Veranstaltungen nicht wichtig, ob die Sonne scheint.
Ganztägige Schifffahrten werden nicht mehr gut angenommen
Das „klassische“ Ausflugsprogramm sei aber weiterhin stabil, so Marketingleitern Nicole Becker. Allerdings habe sich gezeigt, dass ganztägige Fahrten, wie sie früher üblich waren, nicht mehr angenommen werden. „Die Fahrten werden kürzer, wie etwa die Rundfahrten im Mittelrheintal. Die sind jetzt schon gut nachgefragt.“ Die beliebten einstündigen Panorama-Fahrten und auch die zweistündige Abendfahrt mit DJ stehen weiterhin im Programm.
Das klassische Schnitzel bleibt natürlich auf der Speisekarte
Außerdem hat die KD ein Flusskreuzfahrtschiff gechartert, mit dem es zu einer Fahrt mit zwei Übernachtungen nach Amsterdam und zurück geht (349 Euro) oder zu einer Krimi-Fahrt mit einer Übernachtung (179 Euro). Insgesamt wurden die Tickets wegen der allgemeinen Preissteigerung rund sieben Prozent teurer.
Veränderungen gibt es auch bei den Speisekarten an Bord. Es gibt einen veganen Burger, eine moderne Version der Stulle und eine Salad Bowl. „Aber das klassische Schnitzel bleibt natürlich.“ Weiter im Programm sind auch die Genuss-Fahrten für 94 Euro inklusive eines Vier-Gänge-Menüs eines Spitzenkochs. Mit dabei ist Jaspreet Dhaliwal-Wilmes vom „Vierten König“ in Klettenberg und Hendrik Olfen von der „Henne-Weinbar“ in der Pfeilstraße.
Und das Ganze findet auf frisch hergerichteten KD-Schiffen statt. So hat die „Goethe“ ein neues Dach, auf der „Rhein-Energie“ wurden 350.000 Euro in den Innenbereich und in überdachte Theken und ein DJ-Pult auf dem Deck investiert.
Ganz neu ist die 14 Millionen Euro teure „Rhein-Galaxy“, sie liegt allerdings in Düsseldorf. Die „Jan von Werth“ wurde für eine halbe Million Euro renoviert. Das geschah zwar schon 2019 – doch sie fuhr nur kurz, bevor es von der Pandemie fast drei Jahre lahmgelegt wurde, weil auf dem relativ kleinen Schiff die Abstandregeln nicht eingehalten werden konnten. Nun also fährt sie fast wie neu in die neue Saison.