Verkehr in KölnKVB wird am Donnerstag bestreikt – alle Stadtbahnen fallen aus

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Mit Streik-Plakaten beklebte Straßenbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen vor dem Bahndepot.

Mit Streik-Plakaten beklebte Straßenbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen vor dem Bahndepot. Am Donnerstag fahren wegen eines Streikaufrufs keine Stadtbahnen der KVB.

Donnerstag stehen in Köln alle Stadtbahnen und fast alle Busse für einen Tag still. Grund ist ein Verdi-Streikaufruf für NRW. 

Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (15. Februar) zu einem NRW-weiten ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wie die Kölner Verkehrs-Bertriebe AG (KVB) am Dienstagmorgen mitteilte, werden am Donnerstag nach Aschermittwoch keine Stadtbahnen der KVB fahren.

Verdi wolle vor den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs am 16. Februar den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Am Donnerstag werde man daher erneut landesweit Beschäftigte zahlreicher Nahverkehrsunternehmen ganztägig zum Streik aufrufen. 

Verdi will Druck auf Arbeitgeber mit Streik in NRW erhöhen

„Wir liegen aktuell noch meilenweit auseinander. Während wir die Beschäftigten entlasten und somit den ÖPNV stärken wollen, setzen die Arbeitgeber auf verlängerte Arbeits- und Lebensarbeitszeiten. So wird der Fachkräftemangel nur dauerhaft verschlimmert!“, erklärte Peter Büddicker, Branchenkoordinator Busse und Bahnen.

Für Köln bedeutet der Streikaufruf, dass alle Stadtbahnen der KVB am Donnerstag von 3 Uhr morgens bis zum frühen Freitagmorgen in den Depots bleiben werden. Das gilt auch für Stadtbahn-Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB) betrieben werden. Ab Freitag, 3 Uhr, soll sich der Bus- und Bahn-Verkehr dann wieder normalisieren. Auch der On-Demand-Service Isi wird am 15. Februar nicht fahren. 

Streik in Köln: KVB kündigt an, dass am Donnerstag keine Bahnen fahren

Einer KVB-Mitteilung zufolge verkehren während des Streiks vereinzelt Busse, die durch Subunternehmen bedient werden. Welche Fahrten stattfinden, will die KVB am Mittwoch mitteilen. Sie informiert aber schon jetzt, „dass es auf diesen Busfahrten zu erheblichen Kapazitätsengpässen und in der Folge auch zu entsprechenden Verspätungen kommen kann“.

Wie die KVB mitteilt, sind auch das Kundencenter und die KVB-Verkaufsstellen vom Streik betroffen und bleiben am Donnerstag geschlossen. Anlass für den Warnstreik sind die laufenden Verhandlungen zum Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe für die Beschäftigten im kommunalen ÖPNV.

Auch Fridays-for-Future-Aktivisten wollen am Morgen erneut den Streikposten der KVB-Beschäftigten in Braunsfeld besuchen. #WirFahrenZusammen ist die gemeinsame Allianz von Fridays for Future und den Beschäftigten im ÖPNV mit ihrer Gewerkschaft Verdi. „Wenn Busse und Bahnen wegen Personalmangels ausfallen, kommen Schülerinnen und Schüler nicht mehr zur Schule, Rentner nicht mehr zum Arzt und wir alle nicht mehr zum Sport oder zu unseren Familien. Vor allem die, die sich kein Auto leisten können oder keinen Führerschein haben, bleiben auf der Strecke“, sagt Amadeo Kaus, Sprecher von Fridays For Future Köln.

Rapper Luciano am Streik-Tag in der Lanxess-Arena

Der Berliner Rapper Luciano (Archivbild)

Der Berliner Rapper Luciano (Archivbild)

In der Lanxess-Arena gastiert am Streik-Tag Luciano, Rapper aus Berlin. Die Arena empfiehlt wegen des KVB-Streiks Fans aus der Region, die ein Ticket für die Show besitzen, die An- und Abreise mit dem Fahrrad oder mit alternativen Bahnangeboten außerhalb des kommunalen Nahverkehrs. Zudem wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Der Einlass für das Konzert von Luciano beginnt um 18 Uhr.

Bereits Ende Januar hatte Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen, am 2. Februar standen deshalb bereits alle Bahnen der KVB still. In NRW fordert Verdi in den laufenden Tarifverhandlungen unter anderem Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV, eine Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst, eine Jahressonderzahlung und eine neue Überstundenregelung. (pst)

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