15.000 Euro monatlich kostet die Halle die Stadt. Die Unfallkasse hatte die Innenbeleuchtung moniert. Ausgetauscht ist sie immer noch nicht.
Ballspiele verbotenTeure Sporthalle einer Kölner Schule kann immer noch nicht genutzt werden

Ballsport darf in der neuen Leichtbauhalle nicht betrieben werden, weil die LED-Leuchten blenden könnten.
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Eigentlich war die Hoffnung, dass die neue Leichtbauhalle am Maximilian-Kolbe-Gymnasium nach den Osterferien endlich nutzbar ist. Aber daraus wurde nichts: Die Schülerinnen und Schüler können die Halle weiter nicht für den Ballsport benutzen. Und da der Schulsport zum großen Teil aus Ballsportarten von Basketball über Volleyball bis Fußball besteht, bedeutet das in der Praxis, dass in der Halle weiter kaum Unterricht stattfindet. Trotzdem fallen für die Stadt pro Monat 18.000 Euro Miete für das auf zwei Jahre angemietete Objekt an. Seit Februar haben sich bereits Kosten von 54.000 Euro angesammelt. „Weil die so genannten Optimierungsmaßnahmen noch nicht wie geplant abgeschlossen sind, bleibt die Halle für den Schul- und Vereinssport weiter nicht nutzbar“, ärgert sich der schulpolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck. „Mit jedem Monat, die die Halle leer steht, steigen die Kosten und sinkt gleichzeitig der Nutzen.“
Die Unfallkasse hatte den Ballsport in der Leichtbauhalle untersagt. Die Kasse sah eine „Blendgefahr“ durch die in der gemieteten Leichtbauhalle eingebaute LED-Beleuchtung. Nach Angaben der Stadt erfüllt sie nicht die bau- und betriebsrechtlichen Bedingungen für den Ballsport. Die Unfallkasse sah durch die in der Halle eingebaute LED-Beleuchtung ein zu hohes Risiko, dass die Schülerinnen und Schüler geblendet werden und stolpern. Die beauftragende städtische Schulbaugesellschaft war davon überrascht worden und hatte ein solches Verbot vorher nicht in Betracht gezogen – zumal in Aachen eine baugleiche Halle an der dortigen Universität durchaus für Ballsport genutzt wird. Bereits vor mehr als einem Monat hatte die Verwaltung dann zugesagt, der Austausch der LED-Leuchten werde „zeitnah vorgenommen“. Die „uneingeschränkte Nutzbarkeit der Halle wird in Kürze beantragt“ hieß es damals auf Anfrage.
Stadt Köln kann keinen genauen Zeitpunkt nennen
Seither wartet die Schule. Nach Angaben des Schulpolitikers Seeck soll es noch bis Ende Mai dauern, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Die Stadt selbst gab auf Nachfrage an, es könne noch kein genauer Zeitpunkt genannt werden. Bei einem Termin mit der Unfallkasse seien aber alle Themen gelöst worden. Die vorbereiteten Arbeiten seinen beauftragt worden, sagte eine Stadtsprecherin.
Besonders gravierend ist diese Beeinträchtigung auch für den Vereinssport, der laut Seeck dringend auf Hallenzeiten angewiesen ist. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, steht das Schuljahr kurz vor dem Ende. „Eine sinnvolle sportliche Nutzung im laufenden Schuljahr wird damit nahezu unmöglich.“
Die Stadt hat die Halle für zwei Jahre gemietet, um den lehrplanmäßigen Unterricht des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums im Fach Sport so lange sicherzustellen, bis die geplante neue Halle in Massivbauweise fertiggestellt ist. Dies bedeutet Mietkosten von 432.000 Euro im Jahr.