„Werke sind so bunt wie Kölle“Tom Boston will Menschen mit seiner Kunst ein Lächeln schenken

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Künstler Tom Boston (l.) und Kabarettist Bernd Stelter am Freitagabend bei der Eröffnung in der Galerie Mensing

Künstler Tom Boston (l.) und Kabarettist Bernd Stelter am Freitagabend bei der Eröffnung in der Galerie Mensing

Der in Köln lebende Künstler stellt in der Galerie Mensing an der Breite Straße aus. Was ihn mit Bernd Stelter verbindet.

Als Betrachter der Werke des Künstlers Tom Boston kann man sich kaum gegen den Optimismus und die positive Ausstrahlung wehren, die seine Bilder, Collagen und Skulpturen ausstrahlen. Boston malt in Öl oder mit Stiften, er sprüht oder lackiert, klebt oder druckt, fertigt aus Papier oder Folie, modelliert und formt aus Metall. Das Zusammenspiel zahlreicher Farben, unterschiedlicher Materialien und scheinbar gegensätzlicher Motive und Charaktere wirkt am Ende harmonisch und fröhlich. Seit zehn Jahren arbeitet der aus dem Münsterland stammende Künstler so – und das offenbar erfolgreich.

Tom Boston hat sich unter anderem Homer und Bart Simpson vorgenommen.

Tom Boston hat sich unter anderem Homer und Bart Simpson vorgenommen.

Beim Neujahrsempfang in den von außen gut einsehbaren Räumen der Kölner Galerie Mensing an der Breite Straße in der Innenstadt, ging es Tom Boston dann – natürlich – auch darum, seine Werke möglichst an die mehr als 100 erschienenen Interessierten zu veräußern.

Gespräch über Kunst und die Bedeutung des Frohsinns

„Wir freuen uns, dass wir ein Multitalent wie Tom Boston unter Vertrag haben, der mit seinem Schaffen für Begeisterung und Freude sorgt“, begrüßt Galerie-Leiter Lutz Schütt die Gäste und den Künstler, der zunächst mit Kabarettist Bernd Stelter ein Gespräch über Kunst und die Bedeutung des Frohsinns darin für die Menschen führt.

Ein Schwerpunkt, den beide teilen, wie sie betonen: „Das vergangene Jahr war scheiße, der Beginn des neuen wenig vielversprechend“, eröffnet Stelter, „um so schöner ist es, hier hereinzukommen, denn spätestens beim dritten Bild gehen die Mundwinkel unweigerlich nach oben“, so Stelter. „Das ist der Plan, ich möchte, dass die Menschen Spaß an meiner Kunst haben – Ziel erreicht“, lautet der Kommentar Bostons dazu.

Auch die Panzerknacker und Charlie Chaplin wurden künstlerisch verarbeitet.

Auch die Panzerknacker und Charlie Chaplin wurden künstlerisch verarbeitet.

Ob Dadaist Druck, Bugs Bunsen, Whoopy, ob Biene Maja, Homer Simpson oder Minnie Maus – sie alle sind allgegenwärtig in der Kunst von Tom Boston. Mal allein, meist aber parallel, über- oder nebeneinander und gemeinsam – trotz ihrer stets verschiedenen Haltungen, Größen und Aktionen auf den Bildern oder mehrdimensionalen Schablonen-Werken des Künstlers.

Früh geprägt von westlicher Ästhetik und Pop-Kultur

„Das alles ist Ausdruck tiefster Prägung durch westliche Ästhetik und Pop-Kultur von frühester Kindheit an“, erläutert der in Köln lebende Tom Boston im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das sei ihm selbst erst in der Reflexion der Entwicklung seines Schaffens klar geworden, „aber ich stehe dazu“, sagt Boston.

Hier ist viel zu sehen: Wonder Woman, Superman, Mickie Maus, Marilyn Monroe – um nur ein paar Referenzen zu nennen.

Hier ist viel zu sehen: Wonder Woman, Superman, Mickie Maus, Marilyn Monroe – um nur ein paar Referenzen zu nennen.

Seine Comic-Art, die mal mit Sprayfarbe und Schablonen-Graffiti, mal bildhauerisch und dann wieder im Street-Art-Style geklebt, oder einem Mix all dieser Stilmittel erscheint, sei „aber bewusst nicht politisch“, betont der Künstler. Das kann der Kabarettist so natürlich nicht stehen lassen und umschreibt seinen Eindruck: „Deine Werke sind so bunt wie die Stadt Kölle: Es kommen alle Arten und Farben darin vor – nur eine niemals: das Braun“, so Stelter.

Bei Sekt und bunten Donuts machen die Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen in der Galerie Mensing ihre Rundgänge, betrachten die Werke und tauschen sich aus. Tom Boston ist unter ihnen, will ein Künstler zum Anfassen sein, der auch kritische Fragen gern beantwortet und Einblicke in seine Persönlichkeit gibt. Dass der studierte Künstler eigentlich mal vorhatte, „richtig ernsthafte Kunst zu machen“ etwa. Aber er sei „sehr zufrieden dort, wo er jetzt ist“, sagt Boston.

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