Hazel Brugger, Bläck Fööss und mehrVolksbühne Köln stellt neues Programm für den Frühling vor

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15.03.2023, Köln: Teilnehmende des Frühjahrsprogramm der Volksbühne am Rudolfplatz.    Foto: Stefan Worring

15.03.2023, Köln: Teilnehmende des Frühjahrsprogramm der Volksbühne am Rudolfplatz. Foto: Stefan Worring

Die Volksbühne am Rudolfplatz hat ihr neues Frühjarsprogramm vorgestellt. Unter anderem dabei: Die Bläck Fööss mit neuem Schlagzeuger und Hazel Brugger.

81 Veranstaltungen hat die Volksbühne am Rudolfplatz bis zum Sommer im Angebot, und die Resonanz des Publikums bestätigt die Programmmacher, vermehrt auf eigene Volkstheaterproduktionen zu setzen, und ansonsten einen bunten Mix aus Konzerten, Live-Podcasts, Comedy und Musical anzubieten.

So konnte Geschäftsführer Axel Molinski verkünden, dass die Auslastung von noch 200 Personen im Herbst auf aktuell 300 Besucher pro Veranstaltung gesteigert werden konnte. Damit ist man wieder auf Vor-Corona-Niveau.

„Der Unbeugsame“: Erfolgsgarant für die Volksbühne Köln

Ein Erfolgsgarant ist dabei „Der Unbeugsame“. Das großartige Stück über den Widerstand des Büttenredners Karl Küpper wird von April bis Juni wiederaufgenommen. Mit dabei sind die etablierten Schauspieler Gerd Köster, Georg Lentzen, Bettina Muckenhaupt und Michael Meichßner, aber auch Tom Schlünkes. Der Mitgründer der „Funken Blau-Weiß Feinripp“ ist einer von drei Kölner Bürgern, die in Einschüben ihren ganz eigenen Blick auf den heutigen Karneval werfen. Der im „Alltagstheater Pflege“ als Manager tätige Schlünkes ist „zufällig reingerutscht“ in die Produktion und fasziniert von der eingeschworenen Theatertruppe, vom Eintauchen in eine andere Welt. „Ich habe das Stück ja noch nie gesehen, weil ich immer hinter der Bühne bin, aber auch wenn ich die Dialoge mittlerweile mitsprechen kann, läuft es mit immer wieder kalt den Rücken herunter. Jeder Kölner, der egal wie mit Karneval zu tun hat, muss das Stück gesehen haben.“

In dem von Schlünkes verfassten und vorgetragenen Text heißt es: „Die meisten Traditionsgesellschaften haben auf mich nie den Eindruck gemacht, dass sie verstanden haben, was Fastelovend eigentlich ist. Also für mich ist der ursprüngliche Sinn und Zweck von Karneval: opponieren. Und das ist bei uns - den Funken Blau-Weiß Feinripp - mit Sicherheit fest verankert. Einfach mal in ein Kostüm steigen und nicht der sein, der ich im Alltag bin. Einfach mal auf die Kacke hauen und sich eben mal nicht an irgendwelche Regeln des Festkomitees halten müssen. Der Hautevoleé mal so richtig ans Bein pinkeln.“ Das kommt nicht bei allen gut an. So wurde Schlünkes nach der Premiere von Vertretern des offiziellen Karnevals wüst beschimpft, er würde den Karneval kaputt machen. Ein Missverständnis, allerdings von der offiziellen Seite, meint Schlünkes schmunzelnd, und lässt seinen Text sprechen: „Wenn wir perfekt sind, sind wir langweilig … Fastelovend ist nämlich auch immer ein bisschen Revolution. Und die fängt bei den Lück auf der Straße an.“ Eine Haltung, die im Kontext des Küpper-Stücks zumindest überdacht werden sollte. Denn wohin es führen kann, keine Haltung zu haben, ist darin zu sehen.

Volksbühne stellt Programm für Frühling vor: Auch Bläck Fööss und Paveier kommen

Weitere Theaterstücke sind das neue Stück der Kumede, „Alles Jode kütt von Bovve“, das ab 19. Mai 21 Mal gespielt wird; das Theater 12 kommt ebenfalls mit einem Mundartstück, „D'r Zoch kütt an“ (ab 11. Mai); oder das Familienstück mit viel Musik von „Kuno Knallfrosch“, der an Ostern (12. April) zweimal Europa rockt.

Den Saal rocken wollen auch die Bläck Fööss, die erstmals mit ihrem neuen Schlagzeuger Alex Vesper auftreten (ab 24. März) sowie die Paveier, die ab dem 19. April ihren 40. Geburtstag feiern.

Musikalisches Improvisationstheater bietet die Premierenfabrik, die ab 14. Juni jeden Abend eine Weltpremiere verspricht: „It’s my Musical“ heißt die Show, die spontan auf Vorschläge aus dem Publikum reagiert. „Wer es nicht glaubt, muss eben zweimal kommen“, sagt Gilly Alfeo, der Schauspielerinnen wie Vera Passy oder Sandra Sprünken am Klavier begleitet. Bei einem Live-Podcast wollen Hazel Brugger und Thomas Spitzer ihre Köln-Erfahrungen verarbeiten (24. April) – ein Hörerlebnis.

Das komplette Programm sowie Tickets gibt es auf www.volksbuehne-rudolfplatz.de

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