Die KVB setzt bei der Information über Anschlüsse auf die neuen Monitore in den Bahnen. Die sind aber noch längst nicht die Regel.
Bahnsteig-Monitore der KVBWarum werden Zeiten der Linien auf den anderen Bahnsteigen nicht angezeigt?

Der Monitor auf dem oberirdischen Bahnsteig am Neumarkt zeigt alle Fahrtmöglichkeiten in Richtung Weiden West, Sülz und Frechen an, aber keine Umstiegsmöglichkeiten.
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Seit neun Jahren arbeiten die Kölner Verkehrs-Betriebe an einem neuen Informationssystem in den Bahnen und auf den Bahnsteigen, aber immer noch gibt es die berühmte KVB-Minute und Geisterzüge, die einfach von den Displays verschwinden. Spätestens Ende Juni soll sich das Thema erledigt haben. Dann will die KVB das neue System so optimiert haben, dass Bahnen und Busse ihre Echtzeit-Daten direkt in die KVB-Leitstelle, an die Fahrgastinformationen und das ITCS-System (Intermodal Transport Control System) senden. Doch wie gut informiert das neue System eigentlich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Warum werden auf den Monitoren an den Bahnsteigen nur in Ausnahmefällen die Abfahrtzeiten anderer Linien angezeigt?
Die KVB hat sich auf das Prinzip geeinigt, auf den digitalen Anzeigern des jeweiligen Bahnsteigs immer nur die Abfahrten der Bahnen anzuzeigen, die auch genau hier abfahren. Die Information bedient die Fahrgäste, die an diesem Gleis einsteigen und losfahren möchten. Über Störungen auf diesen Linien wird auch informiert.
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Ist das an Stationen mit Umsteigemöglichkeit nicht ein bisschen dürftig?
Aus KVB-Sicht nicht. Man habe die Erfahrung gemacht, dass viele Nutzer Wert auf eindeutige und verständliche Anzeigen legen und nicht mit Informationen überfrachtet werden wollen. Die U-Bahnstationen sind an den Eingängen größtenteils mit Monitoren ausgestattet, auf denen alle aktuellen Abfahrten aller Linien auf allen Bahnsteigen angezeigt werden.
Das nützt den KVB-Kunden aber nichts, die von einer Linie auf eine andere umsteigen müssen.

Ein Monitor hängt in der Linie 7 und zeigt Anschlüsse an der Aachener Str./Gürtel an. Diesen Service gibt es aber noch längst nicht in allen Bahnen. Foto: KVB
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Das stimmt. Nach und nach sollen alle Stadtbahnen aber mit Monitoren ausgerüstet werden, auf welchen Bahnsteigen der nächsten Haltestelle der nächste Zug fährt.
Es gibt aber etliche Ausnahmen. Warum ist das so?
Sonderregelungen gibt es für Umsteigepunkte, an denen man schnell zu einem Bahnsteig oder eine Bushaltestelle gelangen kann, wo es eine sinnvolle Fahrt-Alternative gibt. Ein Beispiel ist die Haltestelle Junkersdorf stadtauswärts. Dort wird für wartende Kunden auch angezeigt, wann der nächste Bus in die gleiche Richtung fährt. Die Haltestelle Aachener Straße/Gürtel ist auch eine Ausnahme, weil man dort die Linien 1 und 7 Richtung Innenstadt nutzen kann, die aber von unterschiedlichen Bahnsteigen abfahren.
Kann man das Konzept nicht für alle Umsteigepunkte übernehmen, an denen mehrere Linien abfahren?
Das wird laut KVB derzeit geprüft. Gerade an den Knotenpunkten müssen aber Zeilen reserviert werden, um auf Störungen hinzuweisen. Weil nur eine bestimmte Anzahl an Zeilen zur Verfügung steht, könne man dort schon aus Platzgründen nicht alle Linien anzeigen, argumentiert die KVB. Im gesamten Netz gibt es laut KVB nur zwei Haltestellen, an denen das anders ist. An der Amsterdamer Straße/Gürtel und am Wiener Platz wird der KVB-Kunde auf die aktuellen Abfahrtzeiten anderer Linien hingewiesen. Bei der Haltestelle Neusser Straße/Gürtel, an denen der Weg zwischen der Hochbahn (Linie 13) und der U-Bahn (Linie 12 und 15) besonders lang ist, könnte das auch sinnvoll sein, so die KVB.