Ikea, Buchläden, SaturnWarum Kunden in Köln trotz Corona vor Ort einkaufen können

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Die Hohe Straße in Köln (Symbolbild)

Köln – Der Einzelhandel ist bis auf wenige Ausnahmen geschlossen – doch die Geschäftsleute wollen ihre Kunden trotzdem weiterhin bedienen. Und finden dafür Wege. Die Kölner Deko- und Geschenke-Kette Butlers zum Beispiel hat an ihren Filialen am Hohenzollernring und am Chlodwigplatz Abholstationen eingerichtet. Kunden können dort bis zum 23. Dezember ihre im Internet bestellten Waren abholen.

„Wir hoffen, somit viele Kunden glücklich stimmen zu können und die Paketdienstleister ein wenig zu entlasten“, sagt Butlers-Geschäftsführer Wilhelm Josten. Und außerdem laufe so das wichtige Weihnachtsgeschäft noch weiter.

Auch viele Buchhandlungen bieten einen Abholservice an: Sowohl die große Mayersche-Filiale am Neumarkt als auch kleinere wie etwa die Klarenbach-Buchhandlung in Braunsfeld.

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Inhaberin Susanne Weiß-Margis an der Ausgabe ihrer Klarenbach-Buchhandlung

Dort war am Starttag Mittwoch schon jede Menge los. „Wir hatten noch viele Bestellungen, die ausgegeben wurden, und es kommen neue rein“, sagt Inhaberin Susanne Weiß-Margis.

Kölner Händler müssen kontaktlose Übergabe ermöglichen

„Unsere Stammkunden wissen das sehr zu schätzen und ich glaube, am Ende wird es sich auch lohnen.“ Bestellt werden kann im Internet, per Mail oder Whatsapp. Die Bücher werden dann an der Ladentür übergeben.

Das alles muss kontaktlos und unter der Einhaltung der Hygienestandards passieren – so steht es in der neuen Corona-Schutzverordnungen des Landes. „Eine Abholung bestellter Waren ist nur zulässig, wenn sie kontaktfrei erfolgen kann“, heißt es da, ohne die Warenart näher einzugrenzen. Beratungsgespräche oder das Zeigen von Waren ist durch diese Formulierung aber praktisch ausgeschlossen. Eine gesonderte Genehmigung für die Einrichtung von Abholstationen muss nicht eingeholt werden, bestätigt ein Sprecher der Stadt Köln.

Der Buchladen an der Neusser Straße gibt die Bücher wie schon im Frühjahr an der Eingangstür aus. Außerdem gibt es drei weitere Möglichkeiten, die Bücher auch außerhalb der Öffnungszeiten abzuholen: in einer Rewe-Filiale, einer Bäckerei und einem Kiosk – diese sind alle nicht von den Schließungen betroffen.

Bestellen am Fenster

Im No59-Conceptstore an der Neusser Straße, der Mode, Deko und Geschenke anbietet, stehen Inhaberin Nicolette Rosin und ihre Mitarbeiterinnen von 12 bis 16 Uhr bereit für Abholer. Die Eingangstür ist offen, eine Plexiglasscheibe trennt Käufer und Verkäufer, kommuniziert wird über einen Tisch hinweg, der Abstand schafft.

„Während des Shutdowns im Frühjahr haben wir eine Internetseite aufgebaut, das war eine große Kraftanstrengung“, sagt Rosin. Doch da nicht alle aktuellen Produkte online stehen und auch oft Passanten spontan etwas im Schaufenster entdecken, hat sie sich noch eine Variante des Vorbestellens ausgedacht. Sieht der Kunde etwas im Fenster, kann er über Smartphone ordern und bezahlen. Dann wird die Ware kontaktlos übergeben. „Wir möchten das so lange wie möglich anbieten.“

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Im Fachjargon heißt dieses Prinzip „Click and Collect“ – also im Internet bestellen und dann in einer Filiale abholen. Auch die ganz Großen machen mit. So bietet Ikea am Butzweilerhof den Service ebenfalls an. Der Kunde bekommt ein Abholzeitfenster und kann die Ware auf dem Parkplatz einladen. „Aufgrund der hohen Nachfrage kann es bei der Ausgabe der Ware gegebenenfalls zu kurzen Wartezeiten kommen. Wir bitten dich, so lange im Auto zu warten“, heißt es auf der Internetseite.

Auch die großen Elektronikhändler Saturn und Mediamarkt bieten in einigen Filialen Abholmöglichkeiten an. Die NRW-Verordnung lässt offenbar viele Möglichkeiten offen, in anderen Bundesländern ist man aber auch skeptisch. Denn je mehr Abholstationen es in der Stadt gibt, desto mehr Menschen sind wieder unterwegs.

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