Kölner FloraEin neuer Glaspalast für den Botanischen Garten

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Die neuen Schaugewächshäuser der Flora sind jetzt komplett verglast.

Köln – Der Neubau der Schaugewächshäuser in der Flora hat ein halbes Jahr nach dem Richtfest einen neuen Meilenstein erreicht – die Verglasung ist nahezu vollständig montiert. Die Form des vom Kölner Büro Königs Architekten entworfenen Neubaus erinnert an das Palmenhaus der Royal Botanic Gardens in London, das 1849 eröffnete. Der Grundriss stimmt mit dem der abgerissenen Vorgängerbauten überein. Die neuen Gewächshäuser sind allerdings einige Meter höher als die alten. Das ermöglicht dem Botanischen Garten Neuanschaffungen wie etwa früchtetragende Kokospalmen und Seychellen-Nusspalmen, die aufgrund ihrer Höhe bislang nicht gedeihen konnten.

Der Abriss der bisherigen Schaugewächshäuser aus den 1960er Jahren begann bereits 2017. Damals mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Botanischen Gartens 35 Großpflanzen, 200 mittelgroße Pflanzen und 500 Großstauden ausgraben und auslagern, um die Gebäude abreißen zu können. Während die Stauden zum Teil an andere städtische Stellen abgegeben wurden, verblieben die mittleren und großen Pflanzen innerhalb der Flora. „Einige von ihnen sollen nach Fertigstellung des Neubaus zurückkehren, andere bleiben dauerhaft an ihrem neuen Platz stehen.

Stephan Anhalt, Direktor des Botanischen Gartens, Grünflächenamtsleiter Manfred Kaune und der Freundeskreis hatten jahrelang dafür gekämpft, dass der Stadtrat einen Neubau beschließt. 2015 waren die intensiven Bemühungen schließlich von Erfolg gekrönt. 11,4 Millionen Euro sollten die drei neuen Schaugewächshäuser kosten – inzwischen sind die Kosten auf 15,5 Millionen Euro gestiegen. Eine Sanierung des Bestandes war nach mehr als 50 Jahren nicht mehr möglich. Hinter dem Mauerwerk hatte sich Rost tief in tragende Pfeiler gefressen – bereits 2013 wurde das Große Tropenhaus für Besucher geschlossen, weil es zeitweise einsturzgefährdet war.

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Architekt Ulrich Königs erklärte beim Richtfest, die Kölner erhielten ein wahrhaft europäisches Gebäude – präzise und schnell errichtet von italienischen, kroatischen, montenegrinischen und niederländischen Bauleuten, aus norwegischem Stahl, bearbeitet in den Niederlanden, verzinkt in Belgien, mit Glas aus Westfalen und Beton aus der Eifel. Die städtische Gebäudewirtschaft will den Neubau Anfang 2022 übergeben – danach wird es mindestens ein halbes Jahr dauern, um alle Pflanzen einzusetzen.

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