Notbetreuung in KölnSchulministerium gibt Druck von Eltern mit Förderkindern nach

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Nun doch: Förderschüler können in den ersten Weihnachtsferientagen eine Notbetreuung besuchen.

Köln/Düsseldorf – Das Schulministerium hat bei der Notbetreuung in den Weihnachtsferien nachgebessert. Wie aus einem Erlass der Behörde hervorgeht, können am 21. und 22. Dezember nun auch Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf ab der siebten Klasse die Notbetreuung in Anspruch nehmen. „Bei Schülerinnen und Schülern mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung sowie Körperliche und motorische Entwicklung soll diese Altersgrenze (…) großzügig ausgelegt werden“, heißt es im ministeriellen Schreiben.

Zuvor war die Betreuung generell nur für Kinder bis Klasse 6 vorgesehen gewesen. Dies hatte zu Unmut unter Elternvertretern geführt, da Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf auch in höherem Alter intensive Betreuung benötigen (hier lesen Sie mehr). Zuvor hatten Bund und Länder die Weihnachtsferien um zwei Tage vorverlegt, was zu Betreuungsengpässen bei Eltern führen kann.

LVR sagt Schulleitungen Unterstützungen zu

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Schulträger von 38 Förderschulen im Rheinland begrüßt diese Entscheidung und hat bereits allen Schulleitungen Unterstützung zugesagt. „Niemand darf zurückgelassen oder ausgeschlossen werden – das ist genereller Anspruch des LVR“, sagte Angela Faber, LVR-Dezernentin für Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung.

„Daher sind wir sehr erleichtert über die Erweiterung der Notbetreuung über die Klassen 1 bis 6 hinaus und haben schon entsprechend vorgeplant, um unseren Schülerinnen und Schülern eine Rundumversorgung anbieten zu können.“ Gewährleistet sei auch, dass die Kinder zur Schule gefahren würden. Zudem biete der LVR allen Schülerinnen und Schülern weiterhin pflegerische und therapeutische Leistungen an.

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Die stellvertretende Vorsitzende der Kölner Schulpflegschaft, Elisabeth Linge, freute sich über die Entscheidung in Düsseldorf. Der Druck, den Schulpflegschaften, aber auch Schulleiter aufgebaut haben, habe sich gelohnt. „Schade ist aber, dass wir nicht von vorneherein mit einbezogen werden.“ Das zeige, dass Inklusion noch nicht in allen Köpfen angekommen sei. Ähnlich sieht das die Vorsitzende der Landeselternkonferenz, Anke Staar. „Es wäre schön, wenn Kinder mit Behinderung von Anfang an mit dabei wären. Dann gäbe es auch keine Diskussionen.“

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