Köln-Innenstadt – Waschen, schneiden, föhnen. Ein ganz normaler Besuch beim Frisör – für viele finanziell nicht stemmbar. Monika Nachbar, Inhaberin eines kleinen Salons an der Breite Straße, startete deshalb eine besondere Aktion. Mit der Gemeinde St. Aposteln, dem Vringstreff und Sülzer Körvje verteilte sie 35 Gutscheine an Menschen, für die sich einen neuen Haarschnitt nicht immer leisten können.

Service-Spenden ist schwierig

Bei der Planung sei sie oft an organisatorische Grenzen gestoßen. „Ich habe gefühlt das ganze Internet abgesucht, aber es gibt einfach keine Plattform, auf der man einen Service spenden kann“, so Nachbar weiter. Also begann sie, die Aktion alleine zu planen – und schaffte es schließlich mit einer kleinen Meldung in das Magazin der Frisör-Innung Köln. Daraufhin meldeten sich prompt Kollegen aus anderen Salons, die ehrenamtlich helfen wollten. „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet“, sagt Nachbar, „aber es ist natürlich ein tolles Gefühl.“ Gleichzeitig sprach sie mit verschiedenen Organisationen, um die Gutscheine in guten Hände zu wissen. „Mir war einfach wichtig, dass die Gutscheine an jemanden weitergegeben werden, der sich darüber ehrlich freut“, erläutert sie. Insgesamt 35 Exemplare wurden in Köln verteilt.

Gutscheine schnell eingelöst

Um 12 Uhr am Montagmittag waren schon elf der Gutscheine eingelöst worden, einer davon von Ledia. Die 85-Jährige wurde das Lächeln unter der Trockenhaube kaum los. „Und so strahlt jeder, der den Laden verlässt“, sagt Nachbar glücklich. Eine benachbarte Bäckerei stiftete belegte Brötchen, Kaffee gab es ohnehin für jeden Besucher kostenlos. Monika Nachbar hat die nächste Aktion bereits geplant und hofft, Kollegen damit zu motivieren. „Alleine hier, im Umkreis von 800 Metern, gibt es 56 Frisöre. Wenn jeder so etwas zweimal im Jahr machen würde, wäre das doch einfach nur toll“, sagt sie.